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Zahl der Ayslbewerber sprunghaft angestiegen

20. März 2015

In Europa werden die Folgen der anhaltenden weltweiten Konflikte zunehmend spürbar. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Asylbewerber sprunghaft an. Beliebtestes Asylland war die Bundesrepublik.

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Erstaufnahme-Stelle für Flüchtlinge in München (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Marc Müller

Seit dem Zweiten Weltkrieg waren nicht mehr so viele Menschen auf der Flucht wie derzeit. Eine Entwicklung, die sich auch in der Zahl der registrierten Asylbewerber in Europa niederschlägt: So stieg die Zahl der Menschen, die in der Europäischen Union (EU) einen Asylantrag gestellt haben, im vergangenen Jahr um 191.000 auf 626.000. Das entspricht einer Steigerung von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg mitteilte. Der Wert ist mit Abstand der höchste seit 1998.

Die meisten Asylbewerber kamen weiterhin aus dem Bürgerkriegsland Syrien. Die Zahl der Antragsteller aus diesem arabischen Land verdoppelte sich 2014 auf fast 123.000. Mit größerem Abstand folgen Afghanen (41.300) und Kosovaren (37.900).

Jeder dritte EU-Asylbewerber stellt Antrag in Deutschland

Die bei weitem größte Zahl von Antragstellern verzeichnete erneut Deutschland mit fast 203.000, also knapp einem Drittel aller Bewerber in der EU. Weitere beliebte Ziele waren Schweden (81.180), Italien (64.625), Frankreich (62.735) und Ungarn (42.775). Von Frankreich abgesehen stieg die Zahl der Bewerber in all diesen Länder erheblich an. Den höchsten Anstieg verzeichnete Italien mit 143 Prozent. In Deutschland stieg die Zahl der Asylanträge um 60 Prozent.

Im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße bewarben sich die meisten Asylsuchenden in Schweden. In dem skandinavischen Land kommen 8,4 Asylbewerber auf 100.000 Einwohner. In Deutschland sind es 2,5 Bewerber pro 100.000 Einwohner. Im europaweiten Vergleich rangiert die Bundesrepublik damit auf Platz 6, noch hinter Ungarn (4,3), Österreich (3,3), Malta (3,2) und Dänemark (2,5).

In fast 50 Prozent der Fälle wird Asyl gewährt

Fast die Hälfte (45 Prozent) der Asylentscheidungen, die 2014 in erster Instanz getroffen wurden, fielen positiv aus. In 163.000 Fällen wurden ein Flüchtlingsstatus, ein Schutzstatus oder eine Aufenthaltsgenehmigung aus humanitären Gründen zuerkannt. Syrische Antragsteller waren mit 66.300 Zusagen die größte Gruppe, denen 2014 in der EU Schutzstatus zuerkannt wurde.

ww/stu (dpa, KNA, eurostat)