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Yahoo lehnt ab

11. Februar 2008

Der Internet-Konzern Yahoo hat das milliardenschwere Übernahmeangebot des Softwareriesen Microsoft offiziell abgelehnt - die Offerte sei deutlich zu niedrig.

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Die Zeichen stehen auf WiderstandBild: AP

Der Übernahmekampf des Softwareriesen Microsoft um den Internet-Konzern Yahoo geht in eine neue Runde: Gut eine Woche nach der Milliarden-Offerte sagt Yahoo offiziell ab. Mit dem Angebot sei das Unternehmen deutlich zu niedrig bewertet, teilte Yahoo am Montag (11.2.2008) in Sunnyvale (Kalifornien) mit. Beide Seiten rüsten nun für ein langes Tauziehen, um die Aktionäre hinter sich zu bringen.

Höheres Angebot denkbar

Microsoft hatte Anfang des Monats 31 Dollar je Yahoo-Aktie geboten und den Konzern so ursprünglich mit 45 Milliarden Dollar bewertet. Yahoo werde wohl keinen Preis unter 40 Dollar akzeptieren, hieß es im "Wall Street Journal". Dies würde einem Gesamtwert des Unternehmens von mehr als 50 Milliarden Dollar entsprechen.

Yahoo CEO Jerry Yang
Will nicht: Yahoo-Vorstandsvorsitzender Jerry YangBild: AP

Analysten halten ein höheres Angebot von Microsoft angesichts der prall gefüllten Kriegskasse für denkbar. Der Konzern wolle Yahoo möglichst einvernehmlich mit der Führung kaufen. Bei dauerhaftem Widerstand des Yahoo-Managements könnte Microsoft aber versuchen, die Aktionäre direkt auf seine Seite zu ziehen. Erste größere Investoren sowie eine Gruppe von früheren und derzeitigen Yahoo-Mitarbeitern hätten bereits grundsätzliches Interesse an einem Verkauf ihrer Anteilsscheine signalisiert. Eine Reihe von Großinvestoren ist zudem an beiden Unternehmen beteiligt.

Spekulationen um AOL

Yahoo erwägt nach einem Bericht der "Times" am Montag Verhandlungen über eine Fusion mit dem US-Onlinedienst AOL. Yahoo und seine beratenden Banken hätten in der vergangenen Woche verschiedene Fusionsmöglichkeiten mit Medien- und Technologiekonzernen durchgespielt, berichtete das britische Blatt. Eine der Optionen sei die Wiederaufnahme der Gespräche mit AOL, obwohl erste Verhandlungen mit der Time-Warner-Tochter am Preis gescheitert waren. Die "Dringlichkeit" der Lage und die beginnende Rezession in den USA könnten die Unternehmen aber zur Wiederaufnahme ihrer Verhandlungen bewegen.

Weitere Möglichkeiten seien eine Zusammenarbeit mit dem Unterhaltungskonzern Walt Disney oder mit dem Rivalen Google, der seine Unterstützung in der vergangenen Woche bereits angekündigt hatte, berichtete das Blatt weiter.

Mit dem Yahoo-Kauf will Microsoft die Übermacht des Rivalen Google bei der Online-Suche und der Internet-Werbung brechen. Allerdings würde Microsoft mit der Übernahme noch nicht zu Google aufschließen. (sams)