W:O:A 2018: In Wacken geht es wieder ab!
1. August 2018Seit gut 360 Tagen fiebern die Metalfans auf diese Woche hin: Wacken. Das Mekka der Metalheads, eine Woche lang Party, Musik, Bier. Der Aufbau der Infrastruktur und der gigantischen Bühnen hat letzte Woche begonnen, jetzt steht schon alles und wartet auf die 75.000 Metalheads, die in den kommenden Tagen ihre Lieblingsbands feiern. Ab diesem Donnerstag werden das "Infield" und damit die großen Bühnen mit den Namen "Faster", "Harder" und "Louder" bespielt, Live-Bands gab es aber schon am Mittwoch auf weiteren Bühnen. Das Campenist bereits seit Dienstag möglich.
Vielfältiges Line-Up
Zu den Headlinern gehören Danzig, Judas Priest, Hatebreed, In Flames, Running Wild, Arch Enemy, In Extremo und Eskimo Callboy. Wacken-Veteranin Doro Pesch wird mehrmals zu sehen sein - und ein ganz besonderes Gimmick ist der Auftritt des ostfriesischen Komikers Otto Waalkes. Der 70-Jährige erfüllt sich hier einen Traum: Einmal im Leben auf dem größten Metalfestival der Welt zu spielen, und das auch noch in seiner Heimat. Er wird mit seinen "Friesenjungs" zeigen, dass er mehr drauf hat als Gitarre spielen und Witze machen.
Wie immer sind die Wacken Firefighters dabei, die örtliche Feuerwehrkapelle, die das Wackener Musikprogramm "offiziell" mit Blasmusikversionen berühmter Rock-Klassiker eröffnet. Ein Wiedersehen gibt es mit den 80er Jahre-Bands Extrabreit und Fisher-Z. Auch Nazareth sind dabei, und erstes großes Highlight waren am Mittwoch Abend schon die brasilianischen Metal-Urgesteine Sepultura.
Vom ESC nach Wacken
Erstmals seit 2008 wird auch eine Band auftreten, die am sonst eher metal-armen Eurovision Song Contest teilgenommen hat: Die ungarische Nu Metal-Truppe AWS war dieses Jahr in Lissabon angetreten und wurde mitten im ESC-Trubel von Wacken eingeladen.
Diese Ehre war bisher nur der finnischen Monstertruppe Lordi vorbehalten, die den ESC 2006 gewonnen hatte, allerdings schon 2003 und dann 2008 auf Wacken gespielt haben.
Die Band Clawfinger gibt sich nach 2017 zum zweiten Mal die Ehre beim W:O:A und ist in diesem Jahr vom Nachmittagsprogramm in die abendliche Headlinerzone gerutscht. Die schwedischen Crossover-Rocker haben im vergangenen Jahr ihr Comeback gefeiert, die Wackener Fans feierten aber vor allem die alten Hits "What I say" und "Nigger".
Der Metal Battle
Zum 15. Mal findet während des Festivals die Endrunde des Wacken Metal Battle statt. Die Deutsche Welle gehört zu den Partnern und Unterstützern des Nachwuchswettbewerbs. Das Besondere: Hier kommen nicht nur Bands aus klassischen Metal-Nationen zusammen, sondern auch aus Ländern wie Mexiko, Trinidad und Tobago, Südafrika, Israel, Jordanien, Ägypten, Dubai, Indien, China, oder Japan. Jedes Teilnehmerland ermittelt jährlich eine Band, die ihre landesweite Szene auf dem internationalen Finale auf dem Wacken Open Air vertritt. In der Endrunde treten in diesem Jahr 28 Bands gegeneinander an, unter anderem aus Surinam, dem Kaukasus, Indien, China und der Karibik. Eine deutsche Band ist in diesem Jahr nicht dabei. Die fünf Besten bekommen neben großzügigen Preisen auch jeweils ein langes Bandporträt in der Sendung DW-PopXport.
Wetter extrem: Staubmasken statt Gummistiefel
Wacken ist weitläufig bekannt als das matschigste Festival der Welt. Dabei wünschen sich die Veranstalter jedes Jahr, dass das W:O:A nicht nur auf die üblichen Schlammschlachten reduziert wird, sondern dass es in erster Linie um Musik und das "Wacken-Feeling" geht. Für den Fall, dass Hitze und Trockenheit anhalten - wonach es kurz vor Festivalbeginn aussieht - haben die Veranstalter auf der W:O:A-Homepage noch zusätzliche Hinweise für die Fans, unter anderem, wo man Staubmasken erhält, dass es erheblich mehr Wasserzapfstellen auf dem gesamten Festivalgelände gibt und allem voran die dringende Bitte, mit Feuer beim Grillen aufzupassen.
Veranstalter und Besucher rufen sich auch in den Sozialen Medien gegenseitig dazu auf, immer schön auf die anderen Metalheads zu achten, genügend Wasser zu trinken, gegebenenfalls an Leute zu verteilen, denen es sichtlich nicht gut geht, Kopfbedeckungen zu tragen und auch mal den Schatten aufzusuchen.