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Musik

Überlebenswichtige Tipps fürs Wacken-Camping

31. Juli 2018

Der Campground des Wacken Open Air 2018 ist schon mal eröffnet. Wer hier seine Zelte aufschlägt, darf nicht zimperlich sein. 12 Tipps, die das Leben zwischen Lärm, Bier und Rauchschwaden erleichtern.

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Wacken Open Air 2017
Bild: picture-alliance/dpa/C. Gateau

1. Pavillon oder Shelter

Nahezu unerlässlich, wenn ihr nicht nur im Zelt liegen wollt: Für wenige Euro gibt es im Baumarkt etwa 3 x 3 Meter große Party-Zelte. Verankert ihr die mit ordentlichen Heringen und starken Schnüren im Boden, könnt ihr auch bei Dauerregen in Ruhe grillen und nebenbei noch euer Zelt schützen. Natürlich dient es auch als Sonnenschutz - was in diesem Jahr voraussichtlich von nicht zu unterschätzendem Wert sein kann. 

Heftige Windböen halten die Billig-Pavillone übrigens nicht aus - sie fliegen gerne mal weg, nicht ohne mit ihren Stangen noch über das eine oder andere Auto zu schrammen. Daher lohnt sich für regelmäßige Festivalbesucher auch ein etwas robusteres Dach, das auch etwas mehr kostet. Im Video sieht man, was passiert, wenn Zelte und Pavillons auf die Reise gehen. So geschehen beim Parookaville Festival 2018.

2. Gaskocher, Pulverkaffee und Ravioli

Kulinarische Genüsse auf dem Campingplatz sind natürlich eher selten. Packt eure Tasche mit dem Nötigsten: Gaskocher, Pulverkaffee zum wach werden, Ravioli zum satt werden. Manche bringen eine Pfanne mit, um Eier oder Pfannkuchen zu braten. Pfannkuchen-Tipp: Es gibt Flaschen mit Pulver, die man nur mit Milch befüllen muss. Einmal kräftig durchschütteln - fertig ist der Teig.

3. Grill, Kohle und Bratwurst. Und Bier.

Ein herzhaftes Frühstück ist nie verkehrt, denn in der Regel gibt es schon zum Frühstück das erste Bier. Warum nicht gleich den Grill anwerfen? Ein paar Bratwürste gehen immer. Morgens, mittags und abends. Das gleiche gilt für das "Nationalgetränk" auf Wacken: Bier geht immer, deswegen bringt man es sich am besten gleich palettenweise mit.

Ein Pärchen hat es sich vor seinem Wohnwagen gemütlich gemacht mit Sonnenschirm
So lässt es sich doch leben!Bild: picture-alliance/dpa/C. Gateau

4. Styroporkiste mit Eis

Für die Kühlung der Biervorräte hat sich dieser Kühlschrankersatz bestens bewährt. Denn auf den meisten Campingplätzen gibt es keinen Strom für eine Kühlbox. In einer Styroporbox, gut gefüllt mit Crushed Ice, können Getränke bis zu 72 Stunden gut gekühlt werden. Ein weiterer Tipp: Zuhause ein paar Tetrapacks mit billigem Eistee einfrieren, und ab in die Kühlbox damit. Erfahrene Festivalbesucher sprechen von drei bis vier Tagen kaltem Bier. Grillgut sollte allerdings früher verspeist werden. Auch hier gilt: Bleibt der Sommer so wie er sich in diesen Tagen zeigt, verkürzt sich die Kühlzeit erheblich.

5. Wasserkanister

Schnell mal zwischendurch die Hände waschen? Oder kurz die Blechtasse ausspülen? Nach dem Aufwachen etwas Wasser ins Gesicht spritzen? Auf den Zeltplätzen muss man oft hunderte Meter bis zu den sanitären Einrichtungen zurücklegen. Für kleine Erledigungen ist ein 5 Liter Wasserkanister Gold wert. Es verkehren auch regelmäßig Wassertankwagen auf den Campgrounds, vor allem dort, wo viele Wohnmobile stehen. Die füllen euch die kleinen Tanks auch gerne gegen einen kleinen Geldbetrag auf.

Schild mit der Aufschrift "Don't pee on the Holy Land" (Foto: Mikko Stuebner)
Mehr als 1600 Toiletten und Urinale sollten solche Schilder überflüssig machenBild: DW/M. Stübner-Lankuttis

6. Klopapier

Neben den "richtigen" Toiletten, die in der Regel mit ausreichend Papier versorgt werden, gibt es überall lange Reihen von Dixie-Klos. Diese Toiletten sind nicht jedermanns Sache, obwohl auch die jeden Tag geleert werden. Wenn ihr ein Dixie-Klo benutzt, solltet ihr eigenes Klopapier mitnehmen.

7. Mülltüten 

Leider sieht man es auf Festivals oft, dass die Leute ihren Müll einfach liegen lassen. Nicht nur das, ganze Zelte und Campingmöbel bleiben liegen, auch mitgebrachter Sperrmüll wie alte Sofas oder Kühlschränke. Fürs eigene Wohlbefinden und Gewissen hier der Tipp: Packt euren Müll zusammen, nehmt ihn mit und entsorgt ihn selber.

8. Mülltüten für die Duschen

Unumstritten ist: Die Sanitäranlagen sind weitgehend sauber. Und das trotz Schlamm und Matsch! Täglich gehen Hundertschaften von Reinigungskräften durch Toiletten und Waschräume und putzen. Allerdings sind die Einzelduschen sehr klein, kleiner als eine Telefonzelle. Hier, wie auch in den großen Duschzelten, gibt es kaum eine Ablagemöglichkeit. Bewährt hat sich eine Mülltüte für die trockenen Sachen. Praktisch in den Duschen sind auch Badeschlappen oder Flip-Flops, da niemand ganz verhindern kann, dass Schlamm und Matsch mit in die Duschen getragen werden.

9. Trockenshampoo

Sind die Schlangen vor den Duschen zu lang? Ist die Lust, den weiten Weg zur Dusche anzutreten, eher gering? Was macht man/frau gegen fettige und platte Haare? Einfach Trockenshampoo benutzen. Es plustert die Haare ein wenig auf, pudert den Fettfilm weg und riecht auch ganz gut.

10. Ohrenstöpsel

Auf den Campingplätzen herrscht keine Sperrstunde. Hier wird oft bis in die frühen Morgenstunden gefeiert, während auf dem Festivalgelände gegen 3:00 morgens Ruhe einkehrt. Dieselgeneratoren knattern Tag und Nacht, damit auf dem Zeltplatz die Musik weitergehen kann. Sollte es doch mal still sein in der Nachbarschaft, schnarcht mit Sicherheit jemand laut. Wer da empfindlich ist, dem helfen nur noch Ohrenstöpsel.

11. Gummistiefel

Machen wir uns nichts vor: Auch wenn es in diesem Jahr nach einem staubtrockenen W:O:A aussieht: Wer glaubt, er könne Wacken grundsätzlich trockenen Fußes überstehen, der wird lernen müssen, dass dies nicht so oft der Fall ist. Das Wetter in der Nähe der Nordseeküste wechselt schnell mal - und wenn in Wacken ein Schauer runterkommt, dann ist es ein richtiger Schauer. Binnen kürzester Zeit verwandeln 160.000 Paar Füße das Gelände in eine Schlammgrube. Sowas gehört zum Wacken Festival dazu wie laute Gitarren und Metalheads. Vergesst bei feuchtem Wetter eure Chucks und teuren Gothic-Schnürstiefel. Tragt Gummistiefel.

Metalfans mit Regencapes im strömenden Regen.
Bei schlechtem Wetter lautet die Devise: lieber praktisch statt schick... Bild: picture-alliance/dpa/A. Heimken

12. Regencape

Natürlich lauft ihr gerne mit den Bandhirts eurer Lieblingsbands oder mit den Wacken-Shirts herum. Wenn es aber regnet, solltet ihr auch obenrum getrost auf modischen Schnickschnack verzichten und lieber etwas Regenfestes anziehen. In den Zelten ist es schwer, die Sachen zu trocknen - denn innen kann es recht feucht sein. Im festivaleigenen Wacken-Survival-Kit ("Full Metal Bag") steckt ein schwarzes Regencape mit Stierkopf-Emblem.

Die Campingfläche des Wacken-Festivals hat seit Dienstag (31.07.2018) geöffnet. Das offizielle Musikprogramm dauert vom 2. bis zum 4. August. 

Wuensch Silke Kommentarbild App
Silke Wünsch Redakteurin, Autorin und Reporterin bei Culture Online