Wissenschaftler entdecken neue Riesenschildkröte
22. Oktober 2015Biologen hatten schon lange vermutet, dass sich diese Riesenschildkröte von anderen unterscheidet - denn ihr Panzer ist flacher, und sieht weniger aus wie eine Kuppel. Nun bestätigte das Team aus ecuadorianischen und US-Wissenschaftlern, dass Gentests den Beweis für eine neue Art geliefert hätten. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in der Online-Fachzeitschrift PLOS One.
Die Riesenschildkröte wurde auf der Insel Santa Cruz des Galapagos-Archipels entdeckt, vor der Küste von Ecuador. Der isoliert im Pazifik gelegene Archipel beherbergt weltweit die größte Zahl an endemischen Arten - also Arten, die nur dort vorkommen. Dem britischen Naturforscher Charles Darwin half der Artenreichtum der Inseln bei der Entwicklung seiner Evolutionstheorie. 1979 wurden sie eine der ersten UNESCO-Weltnaturerbe-Stätten.
Erhalt der Arten
Die Biologin Gisella Caccione, von US-Universität Yale, war federführend bei der Untersuchung, die 2002 begann.
Die neu entdeckte Spezies tauften die Forscher "Chelonoidis donfaustoi" - Fausto Llerena, einem Mitarbeiter des Nationalparks, zu Ehren. Llerena hatte sich zuletzt um "Lonesome George" gekümmert, den mittlerweile verstorbenen letzten Überlebenden einer anderen Art von Galápagos-Riesenschildkröten.
Washington Tapia, ein ecuadorianischer Wissenschaftler, hofft, dass die Entdeckung zum Schutz und zur Erholung der gefährdeten Arten beiträgt. Dazu werden als nächstes das Verhalten der neuen Art und mögliche Bedrohungen genau studiert.
Mit der Entdeckung steigt die Zahl der bekannten Unterarten der Riesenschildkröten auf den Galapagosinseln auf 15. Vier davon sind jedoch bereits ausgestorben.
Im Juni hatte Ecuador über 200 Schildkröten einer Unterart, die eigentlich auf den Galapagosinseln ausgestorben war, auf der Inselgruppe in die Freiheit entlassen. Sie stammten aus einer Zuchtanlage auf der Insel Santa Fe.
jtm, hf/rc, fs (AFP, AP)