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Wieder Tote in Burundi

1. Juli 2015

Zwei Tage nach den Parlamentswahlen in Burundi hat es in dem ostafrikanischen Krisenland wieder mehrere Tote gegeben. In der Hauptstadt Bujumbura gab es Gefechte zwischen Polizisten und Bewaffneten.

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Burundi Bujumbura Unabhängigkeitstag Unruhen
Militärparade in Burundi - der 53. Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes wurde von Gewalt überschattetBild: picture-alliance/AP/B. Mugiraneza

Bei den Zusammenstößen seien in der Hauptstadt Bujumbura fünf Menschen getötet worden, darunter ein Polizist, sagte ein Polizeisprecher. Etwa zehn Menschen seien verletzt worden. Schauplatz der Gewalt war der Stadtteil Cibitoke, eine Hochburg der Gegner von Präsident Pierre Nkurunziza. Sicherheitskräfte riegelten das Gebiet ab, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Unklar war, ob die neuen Zusammenstöße im Zusammenhang mit den wiederholten Protesten gegen eine dritte Amtszeit von Präsident Pierre Nkurunziza standen. Die Bevölkerung des ostafrikanischen Landes ist tief gespalten über die Ankündigung Nkurunzizas, zur Präsidentenwahl am 15. Juli erneut anzutreten, um sich eine dritte Amtszeit zu sichern.

Mehr als 70 Tote seit Ende April

Die Opposition sieht darin einen Verfassungsbruch. Seit Nkurunzizas Ankündigung Ende April wurden in Burundi bereits mehr als 70 Menschen getötet. Seitdem sind nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) fast 144.000 Menschen aus Burundi geflohen. Allein am vergangenen Wochenende hatten laut UN fast 10.000 Burundier in den Nachbarländern Schutz gesucht.

Trotz der andauernden Gewalt beging das Land am Mittwoch den 53. Jahrestag seiner Unabhängigkeit von der ehemaligen Kolonialmacht Belgien. Der umstrittene Staatschef Nkurunziza forderte die internationale Gemeinschaft bei einer Zeremonie in Bujumbura dazu auf, sich aus internen politischen Angelegenheiten Burundis herauszuhalten. Viele Länder fordern die für den 15. Juli geplante Präsidentenwahl wegen der Gewaltwelle erneut zu verschieben.

Parlamentswahl weder fair noch frei

Burundi wartet derzeit auf die Ergebnisse der von Gewalt überschatteten Parlamentswahl vom Montag. Knapp fünf Millionen Burundier waren aufgerufen, über ein neues Parlament zu entscheiden. Die Wahl galt als Farce, die Opposition hatte ihren Boykott ankündigt. Nach Einschätzung von Menschenrechtlern und der Afrikanischen Union war die Wahl weder frei noch fair.

cw/stu (dpa, afp, kna)