Wieder Gewalt bei Trump-Auftritt
20. März 2016Es war ein Wahlkampfauftritt im einstmals "Wilden Westen". Donald Trump war am Sonnabend nach Tuscon in Arizona gereist, um seine Anhänger weiter zu mobilisieren. In dem Bundesstaat finden am kommenden Dienstag die nächsten wichtigen Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner statt.
Beim Auftritt des Immobilientycoons kam es zu einem gewaltsamen Zusammenstoß zwischen einem Trump-Anhänger und einem Gegner, der sich unters Publikum gemengt hatte. Der Mann hatte ein Plakat mit Trumps Gesicht und der Aufschrift "Schlecht für Amerika" hochgehalten. Aufnahmen zeigen, wie ein Besucher der Veranstaltung den Gegner des Milliardärs schlägt und anrempelt, während dieser von Sicherheitsleuten aus dem Saal gebracht wird.
Festnahmen in Arizona und New York
Wie der Sender NBC meldet, wurde der aggressive Trump-Fan später überwältigt und in Handschellen abgeführt. Er muss sich laut Polizei wegen tätlichen Angriffs verantworten.
Im rund 170 Kilometer entfernten Phoenix hatten zuvor etwa 50 Gegner vergeblich versucht, eine Zufahrtstraße zu Trumps Auftrittsort zu blockieren. Drei der Demonstranten wurden festgenommen und zwei Wagen abgeschleppt.
Weitgehend friedlich dagegen verliefen Protestkundgebungen gegen den populistischen Bewerber in New York. Unter starker Polizeipräsenz versammelten sich die Demonstranten in der Nähe eines Wolkenkratzers, der dem Immobilientycoon in Manhattan gehört. Sie skandierten "Donald Trump, hau ab, Rassist, Sexist, Schwulenfeind". Auf einigen Plakaten stand "Tausche einen Donald Trump gegen 25.000 Flüchtlinge". Mindestens ein Demonstrant wurde nach einem kurzen Gerangel auf der Fifth Avenue festgenommen.
Die zwei Gesichter des Donald Trump
Trump selbst gibt sich weiter angriffslustig und zugleich versöhnlich. So warf er Hillary Clinton, der führenden demokratischen Kandidatin, vor, die Demonstranten zu seinen Veranstaltungen zu schicken. Andererseits will Trump inzwischen offenbar die Wogen etwas glätten, in dem er versucht, sich etwas staatsmännischer zu geben. Er habe seiner Frau und Tochter versprochen präsidialer aufzutreten, sagte der Multimilliardär in Tuscon.
Trump und Clinton versuchen beide in ihrem jeweiligen Lager möglichst viele Delegiertenstimmen für die Nominierungsparteitage im Sommer zu gewinnen. Dann wird entschieden, welche Kandidaten von den beiden Parteien ins Rennen ums Weiße Haus im November geschickt werden.
AR/uh (afp/ap/ARD/dpa/rtr)