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Politik

Wieder Ebola in der Elfenbeinküste

15. August 2021

Die weltweite Angst vor dem Coronavirus hat mit dazu geführt, dass andere Krankheiten aus dem Blick geraten sind. Aus einem afrikanischen Land kommen nun beunruhigende Nachrichten - unabhängig von COVID-19.

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Ebola Virus
Die Ausbreitung des Ebola-Erregers in einer ZelleBild: picture-alliance/NIAID/BSIP

Im westafrikanischen Land Elfenbeinküste ist erstmals seit 1994 wieder eine Ebola-Infektion festgestellt worden. Der Fall wurde aus der ivorischen Wirtschaftsmetropole Abidjan gemeldet, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte. Das Auftreten der Infektion in der Vier-Millionen-Einwohner-Metropole sei "extrem besorgniserregend", erklärte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti. Allerdings verfüge der Kontinent über Kenntnisse und Mittel gegen Ebola, wovon die Elfenbeinküste profitieren könne.

Aus Guinea ins Land gekommen 

Die positive Probe stammte von einer 18-Jährigen aus dem Nachbarland Guinea, wie der ivorische Gesundheitsminister Pierre Demba dem staatlichen Fernsehsender RTI sagte. Sie sei auf dem Landweg aus Labé in Guinea in die Elfenbeinküste gereist und am 11. August dort eingetroffen.

Es handele sich um "einen isolierten und eingeschleppten Fall", betonte der Minister. Die Patientin sei in einem Zentrum für hochansteckende Krankheiten in Treichville isoliert worden, ihre Kontakte würden zurückverfolgt.

Ebola im Kongo
Bei Ebola-Fällen gilt, wie hier 2018 im Kongo, höchste SicherheitsstufeBild: picture-alliance/dpa/A.-H.K. Maliro

Erst am 19. Juni hatten Guinea und die WHO die zweite Ebola-Epidemie des Landes offiziell für beendet erklärt. Der Ursprung der Infektion soll nun genauer untersucht werden. Laut WHO gibt es bislang keinen Hinweis, dass der Fall in der Elfenbeinküste mit dem jüngsten epidemischen Ebola-Ausbruch in Guinea zusammenhängt.

Vakzin wird "umgeleitet"

Mittlerweile besteht die Möglichkeit einer Impfung gegen Ebola. Nach Angaben von Gesundheitsminister Demba verfügt sein Land bereits über den Impfstoff. Die WHO erklärte, 5000 Dosen des Ebola-Vakzins, die für den Kampf gegen die Epidemie in Guinea vorgesehen gewesen seien, würden in die Elfenbeinküste gebracht.

Ebola-Kranke leiden an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie an inneren Blutungen und schließlich Organversagen. Die Übertragung geschieht durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten. Bei den bisherigen Ebola-Epidemien betrug die Todesrate laut WHO zwischen 25 und 90 Prozent.

ml/wa (afp, rtr)