Wenn Selbstmörder zu Mördern werden
26. März 2015Der bewusst herbeigeführte Absturz der 4U9525 ist kein Einzelfall. Im Dezember 1997 sterben alle 104 Passagiere der Silk Air bei einem Crash auf dem Weg von Jakarta nach Singapur. US-Ermittler sprechen von einem absichtlichen Absturz, herbeigeführt durch den Flugkapitän. Indonesische Behörden lassen die Ursache offen.
Unklar bleiben auch die Hintergründe der Katastrophe von Flug 990 der Egypt Air 1999 im US-Bundesstaat Massachusetts. "Ich verlasse mich auf Gott", sind die letzten Worte des Piloten, die er gleich mehrmals ausspricht, nachdem er den Autopiloten abgeschaltet und in den Sinkflug übergegangen war. 217 Menschen sterben. Die ägyptischen Behörden sprechen von technischen Problemen. US-Ermittler gehen von Selbstmord aus.
2013 stürzt eine mosambikanische Maschine über Namibia ab. Im Untersuchungsbericht heißt es, der Pilot habe die "klare Absicht" gehabt, das Flugzeug zum Absturz zu bringen. 33 Menschen sterben.
Noch unklarer ist das Schicksal von Flug 370 der Malaysia Airlines, die im März 2014 von Kuala Lumpur startend Ziel auf Peking nimmt. Bis heute ist das Schicksal der 239 Menschen an Bord nicht bekannt. Das Flugzeug wird nie gefunden. Der Verdacht: Die Piloten hatten einen Absturz geplant.
Noch häufiger als in der Luft sind Selbsttötungen im öffentlichen Raum. Vor allem in Schulen. Im April 1982 wütet ein betrunkener Polizist im südkoreanischen Sang-Namdo mit Gewehren und Handgranaten. Die Bilanz des Amoklaufes: 57 Tote, 38 Verletzte.
Im März 1996 stürmt ein Mann eine Grundschule im schottischen Dunblane. Er erschießt 16 Kinder und ihren Lehrer. Zum Schluss richtet er sich selbst.
Zu zweit dringen ein 17- und ein 18-Jähriger im April 1999 in die Columbine High School im US-Bundesstaat Colorado ein. Sie erschießen zwölf Mitschüler und einen Lehrer, anschließend töten sich die Schützen selbst.
19 Jahr jung ist der Täter von Erfurt, der im April 2002 das Gutenberg-Gymnasium zum Schauplatz seines Amoklaufes macht. 13 Lehrer, zwei Schüler und ein Polizist sterben. Danach richtet der Täter die Waffe gegen sich selbst.
Nach dem gleichen Muster geht ein 22-jähriger finnischer Berufsschüler im September 2008 vor. Er erschießt neun Mitschüler und einen Lehrer, bevor er Selbstmord begeht.
Gleich an zwei Schauplätzen richtet im März 2009 ein 17 Jahre junger Schüler ein Blutbad an. Zunächst schießt er auf Schüler und Lehrer der Realschule in Winnenden. Auf der Flucht hinterlässt er in Wendlingen weitere Opfer. Bilanz: 15 Tote und ein Selbstmord.