Entsetzen nach Anschlag von Christchurch
15. März 2019Der Anschlag während des Freitagsgebets in Christchurch, bei dem mindestens 49 Menschen getötet wurden, hat auf der ganzen Welt Betroffenheit ausgelöst. "Tief erschüttert verfolge ich die Nachrichten aus Christchurch", teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel mit. "Ich trauere mit den Neuseeländern um ihre Mitbürger, die friedlich betend in ihren Moscheen überfallen und aus rassistischem Hass ermordet wurden." Außenminister Heiko Maas sprach auf Twitter von einem "Angriff auf uns alle".
Der Bundesrat reagierte in Berlin mit einer Schweigeminute auf die Anschläge. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident und Bundesratspräsident Daniel Günther äußerte zu Beginn der Sitzung "Entsetzen und Trauer" und verurteilte die "sinnlose Gewalt".
Die Europäische Union übermittelte "den Familien und Freunden der Opfer ihr aufrichtiges Beileid". In einer Mitteilung der Außenbeauftragten Federica Mogherini hieß es: "Angriffe auf Orte des Gottesdienstes sind Angriffe auf uns alle, die Vielfalt und Religions- und Meinungsfreiheit hochschätzen".
Die britische Premierministerin Theresa May schrieb: "Meine Gedanken sind bei allen, die von diesem abscheulichen Gewaltakt betroffen sind".
"Der Angriff auf friedliche Bürger, die sich zum Gebet versammelt haben, erschüttert in seiner Grausamkeit und in seinem Zynismus", erklärte der russische Präsident Wladimir Putin.
Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan sieht in dem Anschlag ein Zeichen für "Feindseligkeit gegenüber dem Islam". In einer Rede in Istanbul forderte er "die ganze Welt und besonders die westlichen Länder auf, dringend Maßnahmen gegen diesen gefährlichen Trend zu ergreifen".
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach von einem "abscheulichen Verbrechen" und betonte, dass sich Frankreich allen Formen von Extremismus stelle und mit Partnern gegen den Terrorismus in der Welt vorgehe.
Frankreich und Großbritannien erhöhten nach der Attacke die Sicherheitsvorkehrungen. Der französische Innenminister Christophe Castaner kündigte Kontrollen rund um religiösen Einrichtungen an.
Der Chef der britischen Terror-Abwehr, Neil Basu, erklärte, es werde im ganzen Land verstärkt Polizeistreifen im Umkreis von Moscheen geben. Zudem würden sämtlichen Glaubensrichtungen darauf hingewiesen, wie sie ihre Mitglieder und Einrichtungen schützen könnten.
Auch Saudi-Arabien und andere arabische Staaten haben den Angriff aufs Schärfste verurteilt. "Terror hat keine Religion und keine Heimat", hieß es aus dem Außenministerium in Riad.
Das ägyptische Außenministerium erklärte, dieser "niederträchtige Terrorakt" widerspreche "allen humanen Prinzipien". Der jordanische König Abdullah sagte, dieses Verbrechen "vereint uns gegen Extremismus, Hass und Terrorismus, der keine Religion kennt".
Neuseelands Rugby-Nationalmannschaft, die All Blacks, beendeten ihre auf Facebook und Twitter verbreitete Nachricht mit den Worten "Kia Kaha." Kia Kaha bedeutet in der Sprache der Maori in etwa: Seid stark!
bag/stu (dpa, afp)