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Welt wappnet sich besser gegen Naturkatastrophen

2. November 2017

Wirbelstürme, Beben, Fluten: Extreme Naturgewalten bedrohen vor allem Menschen in ärmeren Ländern. Die Inseln von Vanuatu im Südpazifik sind laut aktuellem Weltrisikoindex besonders betroffen. Doch es gibt Hoffnung.

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Vanuatu nach Zyklon Pam (Foto: imago/ZUMA Press)
Der Zyklon "Pam" richtete auf Vanuatu 2015 verheerende Schäden anBild: imago/ZUMA Press

"Viele Länder haben aus früheren Katastrophen gelernt und verbessern die Katastrophenprävention", erläuterte der Geschäftsführer des "Bündnisses Entwicklung Hilft", Peter Mucke. Das Bündnis veröffentlichte eine Analyse des Weltrisikoindexes der Jahre 2012 bis 2016. Demnach sind die Menschen weltweit heute besser für Naturkatastrophen gerüstet als vor fünf Jahren. Der Index gibt für 171 Länder das durchschnittliche Risiko an, dass ein extremes Naturereignis zu einer Katastrophe führt. Insgesamt fließen 28 Indikatoren wie medizinische Versorgung, Zugang zu sauberem Wasser oder die Alphabetisierungsrate in die Berechnung ein.

Naturkatastrophen gehören laut Weltrisikobericht in manchen Regionen der Welt schon fast zum Alltag. Laut Analyse ist im Vergleich der Weltregionen die Gefahr extremer Naturereignisse in Ozeanien am höchsten, in Europa am niedrigsten. Zu den Regionen mit hohem Katastrophenrisiko gehören demnach außer Ozeanien auch Mittelamerika, West- und Zentralafrika sowie Südostasien. Im Fünfjahresvergleich hat der im Südpazifik liegende Inselstaat Vanuatu das höchste Katastrophenrisiko (36 Prozent), gefolgt von Tonga und den Philippinen. Im Gegensatz dazu weisen Saudi-Arabien, Malta und Katar das geringste Risiko auf. Deutschland liegt mit einem errechneten Risiko von drei Prozent auf Rang 146.

Mexiko Erdbeben Zerstörung (Foto: picture-alliance/dpa/L.A.Cruz)
Bei dem schweren Erdbeben in Mexiko starben im September über 100 Menschen Bild: picture-alliance/dpa/L.A.Cruz

Klimaextreme werden häufiger

"Extreme Wetterereignisse wie Stürme und Starkregen nehmen auffallend zu", sagte Mucke. "Das hat sich in den letzten Wochen auch in Deutschland erneut gezeigt. Und Klimaextreme wie langanhaltende Dürren werden in Zukunft häufiger vorkommen." Bei der Bewältigung von Katastrophen spielt laut Bericht das Einkommen der Bevölkerung eine wichtige Rolle. Nach Radtkes Worten muss die Vorsorge bei der Entwicklung stärker berücksichtigt werden. "Armutsbekämpfung und die Stärkung der Wirtschaftskraft gehören zu den wichtigsten Maßnahmen."

Mucke warnte gleichzeitig vor einem "falschen Optimismus". Denn extreme Wetterereignisse wie Stürme und Starkregen hätten auffallend zugenommen. Er geht zudem davon aus, dass auch Klimaextreme wie langanhaltende Dürren in Zukunft häufiger vorkommen werden.

Klimawandel verstärkt Wetterextreme

Die Mitautorin des Berichts, Katrin Radtke vom Bochumer Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres, sagte in Berlin, Wetterbedingte Naturereignisse würden durch den Klimawandel noch verstärkt. Gleichzeitig hätten diese Länder nicht genügend Mittel für eine gute Vorsorge.

Das Bündnis veröffentlicht den Weltrisikobericht seit 2011 jährlich. Der Index des "Bündnisses Entwicklung Hilft" ist Teil des seit 2011 erstellten Weltrisikoberichts. Zu dem Bündnis gehören die beiden kirchlichen Hilfswerke Misereor und "Brot für die Welt". Die Christoffel-Blindenmission, Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, Kindernothilfe, medico international, terre des hommes und Welthungerhilfe sind ebenso daran beteiligt. 

sam/kle (afp, dpa, epd, kna)