Warum haben wir ein Schaltjahr?
28. Februar 2020Das Kalenderjahr ist im Normalfall 365 Tage lang, doch ein Schaltjahr hat 366 Tage. Dieser zusätzliche Tag wird dem Februar, dem kürzesten Monat des Jahres, angehängt. Jahre, die durch vier teilbar sind, sind Schaltjahre. Jahre, die glatt durch 100 teilbar sind, allerdings nicht. Mit Ausnahme derjenigen, die glatt durch 400 teilbar sind. 1900 und 2100 waren oder sind dieser Regel nach keine Schaltjahre, das Jahr 2000 hingegen schon.
Was soll das Ganze?
Die Erde braucht genau 365,24219 Tage, um einmal die Sonne zu umrunden. Unser Gregorianischer Kalender ist also nicht ganz genau. Deswegen ist jedes vierte Jahr einen Tag länger. Die Jahrhundert-Ausnahmen dienen dem Zweck, diesen mathematischen Kompromiss zu korrigieren, um genau zu bleiben. Durch diese Bestimmungen ist ein Kalenderjahr im Durchschnitt 365,2425 Tage lang.
Eine moderne Erfindung?
Nein. Sogar die alten Ägypter wussten von dem mathematischen Problem. Schon im 3. Jahrhundert vor Christus fügten sie ihrem Kalender alle vier Jahre einen zusätzlichen Tag hinzu. Der römische Kalender war ähnlich ungenau, also ordnete Julius Cäsar im 1. Jahrhundert vor Christus eine Lösung dafür an: Die Römer ergänzten ihren Kalender um einen zweiten 24. Februar: Der Tag wiederholte sich einfach einmal.
Unsere Tradition, den 29. Februar hinzuzufügen, geht also auf Julius Cäsar zurück. Der Gregorianische Kalender wurde 1582 eingeführt - wir benutzen ihn noch heute. Papst Gregor XII. verkürzte das Jahr 1582 um zehn Tage, um vorherige Ungenauigkeiten zu beseitigen.
Woher kommt der Begriff "Schaltjahr"?
Ganz offensichtlich teilt sich der Begriff in "Schalt-", also "schalten", und "Jahr" auf. In der althochdeutschen Sprache gibt es den Begriff "scaltjar", das bedeutet: ein Jahr mit einem eingestoßenen Tag. Im Mittelhochdeutschen ist der Begriff ähnlich, nämlich "schaltjar".
Dies ist eine aktualisierte Version eines früheren Beitrags vom 28.02.2016.