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Waldbrände wüten weiter in Portugal

9. August 2016

Bisher haben die Brände vor allem den Norden Portugals heimgesucht. Nun breiten sie sich auch im Süden aus. Auch die beliebte Urlauberinsel Madeira ist betroffen. Viele Menschen wurden in Sicherheit gebracht.

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Portugal Feuer Waldbrand S. Joao do Mont
Feuerwehrleute im Einsatz gegen heftige Feuer in der Region Viseu in PortugalBild: picture-alliance/dpa/N. A. Ferreira

Auf Madeira zerstörten die Flammen mehrere Häuser in der Umgebung des Insel-Hauptorts Funchal, berichtete die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa unter Berufung auf die Zivilschutzbeauftragte der Regionalregierung, Rubina Leal. Die Sicherheitskräfte räumten vorsorglich ein Krankenhaus. Rund 250 Menschen verbrachten die Nacht in Militär-Einrichtungen. Sieben Feuerwehrleute mussten medizinisch behandelt werden, nachdem sie Rauchgase eingeatmet hatten. Funchal rief inzwischen den Notstand aus.

Auch in der Gemeinde Silves an der Algarveküste wurden rund 50 Einwohner vor einem Waldbrand in Sicherheit gebracht. Dank des Einsatzes von 350 Feuerwehrleuten gelang es am frühen Morgen, den Brand unter Kontrolle zu bringen, wie ein Vertreter der Einsatzleitung mitteilte.

Zundertrockene Wälder

Nach wie vor am schwersten betroffen ist der Norden des Landes, wo seit Samstag rund 160 Brände wüten. Allein in den Bezirken Aveiro und Braga kämpften zuletzt knapp 800 Feuerwehrleute gegen drei Großbrände. Mehrere Dörfer mussten geräumt werden. In der Region Viseu musste eine Schnellstraße wegen der Feuer gesperrt werden. Im benachbarten Agueda unterbrachen die Flammen die Stromversorgung. Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius und Winde erschweren den Helfern die Arbeit. Im Norden Portugals sind die Kiefern- und Eukalyptuswälder nach einer langen Zeit ohne nennenswerten Regen ausgetrocknet.

Ein Feuerwehrmann versucht die Feuer in Vila Nova bei Viseu zu löschen (Foto: dpa)
Ein Feuerwehrmann versucht die Feuer in Vila Nova bei Viseu zu löschenBild: picture-alliance/dpa/N. A. Ferreira

Die anhaltenden Waldbrände haben nun auch den Regierungschef auf den Plan gerufen. Ministerpräsident António Costa beraumte in Lissabon ein Treffen mit der Führung des Zivilschutzes an, um sich ein Bild von der Lage zu machen und über einen Aktionsplan zu beraten. Nach Angaben des Zivilschutzes sind landesweit zur Bekämpfung der Flammen 2900 Feuerwehrleute sowie mehrere Hundertschaften des Militärs im Einsatz. Sie werden von 24 Löschflugzeugen unterstützt.

kle/gri (afp, dpa, ape)