Deutscher Brand-Verursacher bleibt in Haft
7. August 2016Der deutsche Verursacher eines schweren Waldbrandes auf der spanischen Kanareninsel La Palma bleibt vorerst in Untersuchungshaft. Gegen den Mann werde wegen des Verdachts "schwerer Fahrlässigkeit" ermittelt, sagte ein Gerichtssprecher. Der 27-jährige Deutsche hatte ausgesagt, das Feuer versehentlich entfacht zu haben, als er nach der Verrichtung seiner Notdurft das Klopapier angezündet habe.
Der Deutsche war am Mittwoch kurz nach Ausbruch des Feuers an einer Landstraße festgenommen und verhört worden. Er lebte laut Medien als Aussteiger in einer Höhle. Nach Medienschätzungen droht ihm eine Haftstrafe von mindestens sechs bis zwölf Monaten.
Bei dem ausgebrochenen Waldbrand kam ein Forstaufseher ums Leben. Etwa 2.500 Bewohner des Brandgebietes wurden vorsichtshalber in Sicherheit gebracht. Mehr als 350 Einsatzkräfte kämpften gegen die Flammen. Insgesamt waren ein Dutzend Hubschrauber und Löschflugzeuge im Einsatz, um die Ausbreitung des Brandes zu verhindern, der am Samstag noch immer nicht gelöscht war.
Viele Waldbrände auch in Portugal
Derweil wüteten dutzende Waldbrände im benachbarten Portugal weiter. Dort waren mehr als 2000 Feuerwehrleute im Einsatz gegen die Flammen. Insgesamt wurden im Norden des Landes 79 Brände gezählt. Eines der größten Feuer wütete rund um die Stadt Melres e Medas knapp 200 Kilometer von Porto entfernt.
Zwei Feuerwehrmänner wurden verletzt, wie die Nachrichtenagentur Lusa berichtete. Die Einsatzkräfte versuchten, eine weitere Ausweitung der Flammen zu verhindern, sagte der Bürgermeister von Melres e Medas, Marco Martins. "Das größte Problem ist der Wind." Auch zwei Flugzeuge und ein Hubschrauber waren bei den Löscharbeiten im Einsatz.
vk/haz (afp, dpa)