Waffenruhe für syrische Provinz Homs
3. August 2017Immer wieder wird für Gebiete in Syrien eine Waffenruhe verkündet - aber nicht immer halten sich die Akteure des Bürgerkrieges daran. Jetzt wird ein neuer Versuch gestartet. Die russische Armee und syrische Rebellen haben eine Waffenruhe für Teile der Provinz Homs vereinbart. Nach Angaben eines Sprechers des Moskauer Verteidigungsministeriums trat die Feuerpause um 12.00 Uhr Ortszeit in Kraft. Betroffen sein sollen 84 Ortschaften mit rund 147.000 Bewohnern nördlich der Stadt Homs.
Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte gilt die Feuerpause unter anderem für die Städte Ratsan, Talbisseh und Al-Hula. Sie gehörten zu den ersten Städten, die im Jahr 2011 gegen die Regierung des syrischen Machthabers Baschar al-Assad rebellierten.
IS ist von Waffenruhe ausgenommen
Laut russischen Angaben sollen "moderate Oppositionsgruppen und Einheiten der Regierungstruppen vollständig die Waffen niederlegen". Russische Militärpolizei werde das Gebiet überwachen. Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" und die mit dem Terrornetzwerk Al Kaida ursprünglich verbundene Gruppe Fateh-al-Scham-Front sind von der Vereinbarung ausgenommen.
Die Waffenruhe geht auf eine Initiative von Russland und Iran - die Assad unterstützen - sowie der Türkei zurück. Ankara steht an der Seite von Teilen der Rebellen. Die drei Länder haben sich auf die Einrichtung von sogenannten Deeskalationszonen verständigt. Die Provinz Homs ist jetzt die dritte Zone. Im Juli hatte Moskau bereits die Einrichtung entsprechender Gebiete in Südsyrien sowie in Ghuta bei Damaskus verkündet. Die vierte Zone soll in der Provinz Idlib entstehen.
Der Syrien-Konflikt hatte im Frühjahr 2011 mit zunächst friedlichen Protesten gegen Assad begonnen. Seit Beginn des bewaffneten Konflikts wurden Schätzungen zufolge mehr als 330.000 Menschen getötet und Millionen Syrer in die Flucht getrieben.
wo/kle (afp, dpae, afpe)