VfL Wolfsburg im Visier der UEFA
5. Dezember 2014Der VfL Wolfsburg ist ins Visier der Finanz-Kontrolleure der Europäischen Fußball-Union (UEFA) geraten. Die Ermittlungskammer der UEFA forderte den Fußball-Bundesligisten auf, weitere Informationen zur Wirtschaftlichkeit vorzulegen. Die Regeln des "Financial Fairplay" schreiben vor, dass Europapokal-Teilnehmer grundsätzlich nicht mehr ausgeben dürfen, als sie einnehmen. Bis zu einer bestimmten Summe darf ein Defizit allerdings von einem Geldgeber ausgeglichen werden. Der VfL Wolfsburg ist eine hundertprozentige Tochter des Volkswagen-Konzerns.
Die Verantwortlichen des Vereins reagierten gelassen. "Wir sind von Anfang an davon ausgegangen, dass ein derartiger Vorgang auf uns zukommen könnte, sobald wir uns für den internationalen Wettbewerb qualifizieren, weil der VfL Wolfsburg als Konzerngesellschaft von Volkswagen eine Sonderstellung einnimmt", sagte VfL-Geschäftsführer Wolfgang Hotze. "Wir werden weiterhin eng, vertrauensvoll und transparent mit der UEFA zusammenarbeiten, um mögliche offene Fragen und Punkte zu klären."
Ermittlungen auch gegen Topvereine mit großem Namen
Die UEFA forderte neben dem Tabellenzweiten der Bundesliga auch die Vereine Sparta Prag, Hull City, Olympique Lyon, Panathinaikos Athen und Ruch Chorzow auf, bis Februar ihre Wirtschaftlichkeit nachzuweisen. Außerdem gab die UEFA bekannt, dass die bereits laufenden Ermittlungen gegen den FC Liverpool, Inter Mailand, AS Rom, AS Monaco, Besiktas Istanbul, Sporting Lissabon und den Wolfsburger Gruppengegner FK Krasnodar weitergingen. Mögliche Sanktionen gegen das "Financial Fairplay" reichen von einer Geldbuße bis zu einer Sperre für die Europapokal-Wettbewerbe.
sn/asz (sid, dpa)