Ministerin bei kurdischen Soldaten
2. Oktober 2014Zwar komme die Bundeswehr trotz der akuten Mängel im Jahr 2015 mit ihrem Etat aus, räumte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ein. "Aber das Mehr, was wir brauchen, um eine bessere Materiallage zu haben - das wird Geld kosten, und darüber müssen wir reden", zeigte sie sich gewohnt zielorientiert. Eigentlich wollte sie sich über die Ausbildung von 32 Peschmerga-Soldaten aus dem Nordirak informieren. Sie besuchen die Infanterieschule der Bundeswehr im fränkischen Hammelburg, wo sie in der Handhabung deutscher Waffen geschult werden.
Harte Arbeit ist nötig
Die CDU-Ministerin betonte, es sei entscheidend, dass Deutschland sein internationales militärisches Engagement verstärkt hat. Deutschland werde "hart daran arbeiten müssen", die Ansprüche zu erfüllen. Die kurdischen Kämpfer lernen in Hammelburg vor allem die Handhabung von Panzerabwehrraketen des Typs "Milan". Ihr praktisches Wissen sollen sie nach der Rückkehr an ihre Kameraden weitergeben.
500 dieser Milan-Raketen, 16 000 Gewehre und mehrere Millionen Schuss Munition stellt die Bundesregierung den Peschmerga-Soldaten zur Bekämpfung der Terrormiliz "Islamischer Staat" zur Verfügung. Insgesamt will Deutschland damit 10.000 Kämpfer ausrüsten.
Die Bundeswehr wird sich auch an der Versorgung Schwerverletzter im Nordirak beteiligen, wie die Ministerin ankündigte. Dazu soll zunächst ein Ärzteteam der Bundeswehr in den Nordirak reisen, um auszuloten, wie die Bundeswehr vor Ort helfen kann.
Ausbildungsmission im Nordirak
Der Besuch der Verteidigungsministerin in Hammelburg lief reibungsloser ab als ihre kürzliche Stippvisite im Nordirak, mit der sie die Ausbildungsmission der Bundeswehr vor Ort starten wollte. Deren Beginn hatte sich verzögert, da die dafür vorgesehenen sechs Fallschirmjäger und ein Sanitäter erst mit mehrtägiger Verspätung im Irak eingetroffen waren. Sie mussten wegen einer defekten Transall in Bulgarien auf eine Ersatzmaschine warten. Eine von vielen Pannen, die die Verteidigungsminsterin derzeit immer wieder in Erklärungsnot bringen. Nach Meldungen über defekte und marode Hubschrauber der Bundeswehr musste sie zuletzt auch Mängel am Kampfflugzeug "Eurofighter" bestätigen.
bri/ml (dpa/epd)