Verhaltener Umbruch beim FC Schalke
27. August 2016"Umbruch" - ein Wort, dass im Schalker Umfeld nahezu jedes Jahr, zuverlässig und konstant, spätestens im Juli, durch die Landschaft geistert. Mit Christian Heidel als neuem Manager, Markus Weinzierl in der Position des Chef-Trainers sowie vielversprechenden Neuzugängen erfüllt der Klub aus dem Ruhrgebiet auch in diesem Jahr die Voraussetzungen für ein sich im "Umbruch" befindendes Team. Mit der 0:1 (0:1)-Niederlage bei der Frankfurter Eintracht ist dieser - zumindest für den Moment - erst einmal schief gegangen. Am nächsten Spieltag ist darüber hinaus der FC Bayern zu Gast.
Von Beginn an machten die von Niko Kovac trainierten Hausherren klar, dass es in Frankfurt nichts zu verschenken gibt. Die Eintracht vergab zu Beginn der Partie einige hochkarätige Chancen, ehe die bereits zu dem Zeitpunkt verdiente Führung fiel. Schalkes Neuzugang Naldo unterlief ein Fehler im Passspiel, den über Umwege Frankfurts Torjäger und Kapitän Alex Meier zu nutzen wusste (13. Minute). Bis zur Halbzeit veränderte sich nur wenig. Von Schalke war weiterhin wenig zu sehen. Defensiv offenbarten die Gäste einige Lücken, nach vorne gelang kaum ein Angriff. Die erster Schalker Torchance hatte Eric-Maxim Choupo-Moting nach 42 gespielten Minuten, doch auch diese führte nicht zum Erfolg. Mit einem ernüchternden Ergebnis aus Schalker Sicht ging es in die Halbzeit, der mit der Einwechslung von Rekordtransfer Breel Embolo zur zweiten Halbzeit wollte Trainer Markus Weinzierl nun ein Zeichen setzen. Doch auch der sorgte nur selten für Impulse in der Offensive. Die Partie plätscherte lange vor sich hin. Ideenlose Schalker trafen auf entspannte Frankfurter, die immer wieder Nadelstiche setzten. So auch nach in der 67. Minute: Die Schalker Abwehr hatte wie so oft, diesmal in Person von Junior Caicara, große Probleme mit Frankfurts Mijat Gacinovic. Der setzte sich einmal mehr im Eins-gegen-Eins mit dem Brasilianer durch, der sich im Anschluss nur durch ein Foul im Strafraum zu helfen wusste. Den berechtigten Elfmeter vergab der Torschütz zum 1:0, Alex Meier, jedoch kläglich. Schalkes Keeper Ralf Fährmann parierte den schwach geschossenen Elfmeter und hielt seine Mannschaft damit im Spiel.
Diese Aktion schien für seine Kollegen eine Art "Hallo-Wach"-Effekt zu haben. Auch wenn nicht allzu viel gelang, der Wille der Schalker war nun deutlich zu spüren. Besonders dem ebenfalls eingewechselten Neuzugang Nabil Bentaleb war dies anzusehen. Er leitete in der 80. Minute mit einem genialen Pass auf Huntelaar einen vielversprechenden Angriff ein, den Eintrachts Innenverteidiger Michael Hector nur mit einem Foul zu unterbinden wusste. Da dieser als letzter Mann agierte traf Schiedsrichter Wolfgang Stark die folgenschwere, aber wohl richtige Entscheidung: rote Karte. Den fälligen Freistoß spielte der Schalker Johannes Geis clever per Flachpass auf Klaas-Jan Huntelaar, der schließlich in aussichtsreicher Position am starken Frankfurter Torhüter Hradecky scheiterte. Trotz weiteren, wenn auch ungefährlichen Versuchen der Schalker und einer Nachspielzeit von satten fünf Minuten, bedingt durch Trinkpausen, blieb es am Ende beim knappen aber dennoch verdienten 1:0 (1:0)-Sieg für Eintracht Frankfurt.
Gladbach siegt im Topspiel
Im Topspiel des Saisonauftaktes setzte sich Borussia Mönchengladbacham Samstagabend mit 2:1 (1:0) gegen Bayer Leverkusen durch. In einer abwechslungsreichen Partie behielt das Team von Trainer Andre Schubert am Ende die Überhand. Andre Hahn war es, der in der ersten Halbzeit zunächst die große Chance zur Führung liegen lies, ehe er es wenige Minuten besser machte: Nach einer tollen Vorbereitung von Christoph Kramer behielt er gegen den Leverkusener Bernd Leno die Nerven und erzielte das 1:0 in der Nachspielzeit (45. +1). Zu diesem Zeitpunkt vielleicht etwas glücklich. Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste die Schlagzahl und kamen zu weiteren Chancen. Der eingewechselte Joel Pohjanpalo war es dann, der den Ausgleich erzielte. In einer turbulenten Strafraum-Situation, in der Borussia-Keeper Yann Sommer zunächst hervorragend reagierte - brauchte der Finne nach Vorlage von Karim Bellarabi nur noch ins leere Tor köpfen (79.). Alles schien nun auf ein Unentschieden herauszulaufen, ehe die Gladbacher erneut eiskalt zustachen: Kapitän Lars Stindl, zunächst hervorragend von Thorgan Hazard in Szene gesetzt - lies Bernd Leno im Eins-gegen-Eins keine Chance und erzielte den viel umjubelten 2:1-Siegtreffer (85.).
Tuchel mit Sieg über den Ex-Verein
Einen besseren Start als die Schalker legte der große Rivale Borussia Dortmund hin. Gegen eine starke Mannschaft des FSV Mainz 05 gab sich der Vize-Meister dennoch keine Blöße. Die Führung zum 1:0 besorgte in der 17. Spielminute Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang per Kopf. Die Borussen behielten in der Folge stets die Kontrolle und setzten mit erfrischenden Offensiv-Aktionen immer wieder ihr Potenzial unter Beweis. Auch wenn die Mainzer gelegentlich zu Chancen kamen und damit im Dortmunder Strafraum durchaus für Gefahr sorgten, war der Sieg verdient. Die Vorentscheidung markierte dann erneut Aubameyang. Der Mainzer Onisiwo brachte im Strafraum Dortmunds Neuzugang Andre Schürrle zu Fall. Den daraus resultierenden Strafstoß versenkte der Gabuner kurz vor Schluss im Tor von Keeper Jonas Lössl zum 2:0 (89.). Etwas gegen die nahezu besiegelte Niederlage hatte besonders Yoshinori Muto. Dem Mainzer Stürmer gelang kurz vor Ende der Partie noch der Anschlusstreffer. Nach einer gut getimten Flanke seines Kollegen Pablo De Blasis nickte der Japaner per Kopf zum 2:1 ein (90. +2.). Dieser Treffer kam jedoch zu spät, wenige Augenblicke später pfiff Schiedsrichter Robert Hartmann ab und besiegelte damit den Sieg von Borussia Dortmund.
Keine Überraschungen - Spielunterbrechung in Köln
Dem 1.FC Köln gelang gegen den SV Darmstadt vor heimischer Kulisse ein erfolgreicher Saisonauftakt. Die von Peter Stöger trainierten Kölner gingen dabei früh durch Marcel Risse in Führung (11.). Nach einer tollen Einzelaktion seines Mannschaftskameraden Leonardo Bittencourt brauchte der 26-Jährige den Ball nur noch einschieben. In Halbzeit Zwei kam es dann zunächst zu einem Kuriosum: Ein Unwetter kündigte sich an, die ersten Blitze zierten den Himmel über dem Rhein-Energie-Stadion. Grund genug für Schiedsrichter Patrick Ittrich die Partie zu unterbrechen. Nach zwölf Minuten Verschnaufpause war es dann Anthony Modeste der anscheinend genug Kraft getankt hatte: Er schob nach einer scharfen Rudnevs-Flanke zur 2:0-Entscheidung ein (61.).
Remis in Hamburg – Wolfsburg gewinnt
Große Hoffnung kam beim Spiel der Hamburger auf. Auch wenn es spielerisch nicht optimal lief, ging die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia zunächst durch Neuzugang Bobby Wood in Führung (30.). Die mutige Leistung der Ingolstädter Gäste belohnte dann jedoch der Österreicher Lukas Hinterseer mit seinem Ausgleichstreffer nach 79 Spielminuten. Das 1:1-Unentschieden war gleichzeitig auch der Endstand. Besser machten es die Wolfsburger. Der VfL zeigte beim Auswärtsspiel in Augsburg eine ansprechende Leistung und belohnte sich mit einem 2:0 (1:0)-Sieg. Daniel Didavi versenkte den Ball per Direktabnahme zunächst zur 1:0 Führung (35.) im Tor der Augsburger. Den Schlusspunkt setzte Riccardo Rodriguez. Mit seinem gut getretenen Freistoß lies der Wolfsburger seinem Schweizer Nationalmannschaftskollegen Marwin Hitz im Tor der Augsburger keine Chance (89.).
Bereits am Freitag gelang dem FC Bayern ein Start nach Maß beim Saisonauftakt gegen Werder Bremen. Vor heimischer Kulisse siegte die Mannschaft von Chef-Trainer Carlo Ancelotti mit 6:0.
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