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Zehntausende Israelis erinnern an Rabin

1. November 2015

In Tel Aviv haben zehntausende Menschen des ehemaligen israelischen Regierungschefs Jizchak Rabin gedacht, der vor 20 Jahren ermordet wurde. Auch der frühere US-Präsient Bill Clinton war zu der Kundgebung gekommen.

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Rabin - Kundgebung
Bild: Reuters

Clinton betonte, die Israelis müssten zu der Überzeugung gelangen, dass Rabin "Recht hatte" und sie ihre "Zukunft mit den Nachbarn teilen" und "für Frieden einstehen" müssten.

Und: Alle Teilnehmer der Veranstaltung müssten beim Verlassen des Kundgebungsorts entscheiden, wie Rabins Friedensvermächtnis nun auch wirklich umzusetzen sei, sagte Clinton, der beim Betreten der Tribüne mit tosendem Beifall bedacht wurde.

Bis zu 100.000 Menschen ehren Rabin

Der israelische Rundfunk gab die Zahl der Veranstaltungsteilnehmer mit mehr als 75.000 an. In Agenturberichten ist von bis zu 100.000 Teilnehmern die Rede. Die Sicherheitsvorkehrungen waren massiv. Die Polizei war mit einem Großaufgebot in Tel Aviv präsent. Clinton und der israelische Präsident Reuven Rivlin bezogen ihr Rednerpult hinter Panzerglas.

Rabin war am 4. November 1995 von einem jüdischen Rechtsextremisten erschossen worden. Rabin und der frühere Chef der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Jassir Arafat, hatten 1993 im Weißen Haus als Gäste von Clinton ein in der norwegischen Hauptstadt Oslo ausgehandeltes Friedensabkommen unterzeichnet.

der frühere US-Präsident Clinton in Tel Aviv
Der frühere US-Präsident Clinton sprach aus Sorge vor einem Anschlag hinter PanzerglasBild: Getty Images/AFP/T. Coex

Zu den Kernelementen der von Rabin betriebenen Politik gehörte die Absicht und Bereitschaft, Landbesitz an die Palästinenser zu übertragen. Seit Rabins Ermordung gab es zwar viele weitere Verhandlungsrunden, sie brachten jedoch keinen Durchbruch.

Auf dem Nullpunkt

Derzeit sind die Friedensgespräche vollständig unterbrochen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte Ende September vor der UN-Vollversammlung erklärt, sein Volk sehe sich nicht mehr an den in Oslo vereinbarten Nahost-Friedensprozess gebunden. Israel verletzte die Einigung ständig, erklärte Abbas zur Begründung.

haz/kle (ap, dpa, afp)