Venezuelas Oppositionsführerin Machado erhält Havel-Preis
30. September 2024"Ich möchte diese Anerkennung den Millionen von Venezolanerinnen und Venezolanern widmen, die täglich die Werte von Václav Havel verkörpern", sagte Machado über den Menschenrechtspreis in einer Ansprache per Videoschalte. Mit der Auszeichnung werden alljährlich Vertreter der Zivilgesellschaft geehrt, die sich besonders für die Menschenrechte in Europa oder darüber hinaus einsetzen.
Machado führt die Opposition gegen den autoritär regierenden venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro an. Dieser hatte sich nach einem umstrittenen Urnengang zum Sieger der Präsidentschaftswahl im Juli erklären lassen. Die Staatsanwaltschaft in Venezuela ermittelt gegen Machado sowie gegen den Präsidentschaftskandidaten der Opposition, Edmundo González Urrutia, weil sie mutmaßliche Ergebnisse der Präsidentschaftswahl veröffentlicht haben sollen. Beiden droht die Festnahme.
Drei Nominierte für den Havel-Preis 2024
Neben Machado waren in diesem Jahr der regierungskritische aserbaidschanische Journalist Akif Gurbanow und die georgische Feministin Babutsa Pataraia für den Preis nominiert. Gurbanow war im März bei einer Verhaftungswelle in seinem Heimatland festgenommen worden. Die Georgierin Babutsa Pataraia setzt sich in ihrer Heimat für Frauenrechte und den Schutz von Gewaltopfern ein.
Es sei heute "wichtiger denn je, die Frauen und Männer zu feiern, die uns mit ihrem Mut, ihrer Entschlossenheit und ihrer Kraft den Weg der Freiheit zeigen", betonte der Chef der Parlamentarischen Versammlung des Europarats, Theodoros Rousopoulos, im August bei der Bekanntgabe der Nominierten.
Der 2013 geschaffene Preis ist nach dem 2011 gestorbenen tschechischen Ex-Präsidenten und früheren Dissidenten, Schriftsteller und Theaterautor Vaclav Havel benannt. Die Auszeichnung ist mit 60.000 Euro verbunden. Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an den seit Jahren in der Türkei inhaftierten Kulturförderer Osman Kavala.
kle/wa (afp, efe, lusa)