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USA kündigen strengere Abgaskontrollen an

26. September 2015

Als Reaktion auf den VW-Abgasskandal wollen die Behörden in den USA und Europa die Emissionstests für Autos verschärfen. Statt im Labor sollen die Motoren im Straßenverkehr getestet werden - und das schon ab Januar.

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An der Auspuffanlage hängt die Messanlage zur Abgasuntersuchung beim TÜV. (Foto: picture-alliance/dpa/P. Pleul)
Bild: picture-alliance/dpa/P. Pleul

Die US-Umweltbehörde EPA wies in einem Schreiben an die Hersteller darauf hin, dass sie zusätzliche Prüfungen verlangen könne. In diesen würde dann untersucht, ob die Abgasnormen unter normalen Fahrbedingungen auf der Straße erfüllt werden - und nicht nur in Testlaboren. "Wir werden ihnen nicht erzählen, was für Tests dies sind. Das brauchen sie nicht zu wissen", sagte EPA-Vertreter Chris Grundler vor Journalisten.

Auch EU-Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska kündigte ein konsequentes Vorgehen an. "Unsere Botschaft ist klar: strenge Befolgung der EU-Regeln und null Toleranz bei Betrug." Die EU hat Emissionstests entwickelt, die Autos im Straßenverkehr überprüfen. Sie sollen ab Januar eingeführt werden. Eine Sprecherin der EU-Kommission betonte allerdings, die Brüsseler Behörde gebe nur den regulatorischen Rahmen vor, für die Umsetzung seien die Mitgliedsländer zuständig.

Vor einer Woche hatte die EPA bekanntgegeben, dass VW in Diesel-Modellen eine Software zur Umgehung von Emissionskontrollsystemen verbaut habe. Das Programm erkennt, ob das Auto auf einem Teststand läuft, und reguliert dann den Motor so, dass Grenzwerte eingehalten werden. Im Testbetrieb der Dieselfahrzeuge waren somit deutlich weniger gesundheitsschädliche Stickoxide gemessen worden als im regulären Betrieb - da liegen die Werte bis zu 40 Mal höher als vorgegeben. Die Software ist laut VW in insgesamt elf Millionen Fahrzeugen des Konzerns weltweit verbaut.

Rückrufaktion gefordert

Die SPD-Bundestagsfraktion fordert die kostenlose Umrüstung der 2,8 Millionen betroffenen Volkswagen-Fahrzeuge mit Diesel-Motoren, die nach Angaben von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt in Deutschland mit manipulierter Software ausgerüstet sind. "VW muss die manipulierten Fahrzeuge in Deutschland sofort und freiwillig in die Werkstätten rufen und die Manipulation beheben", sagte SPD-Fraktionsvize Sören Bartol der "Bild"-Zeitung. VW müsse verloren gegangenes Vertrauen wieder gutmachen.

EU-Kommissionsvize Frans Timmermans forderte eine lückenlose Aufklärung des Skandals. "Wir müssen Betrug unterbinden, und deshalb müssen wir der Sache auf den Grund gehen", sagte Timmermans der "Süddeutschen Zeitung". Es sei "sehr wichtig, dass die Bürger wissen, was im Fall Volkswagen passiert ist".

Als Konsequenz aus der Affäre war Martin Winterkorn am Mittwoch als Vorstandsvorsitzender des Volkswagen-Konzerns zurückgetreten. Zu seinem Nachfolger wählte der Aufsichtsrat am Freitag den bisherigen Porsche-Chef Matthias Müller.

pab/jj (afp, rtr)