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Mehr als nur Volkswagen

25. September 2015

Das Label "Made in Germany" hat wegen des Abgas-Skandals bei Volkswagen Kratzer bekommen. Mehr aber auch nicht, denn Deutschlands Unternehmen sind vielfältig, meint Manuela Kasper-Claridge.

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Hannover Messe Highlights 2015
Bild: Deutsche Messe AG/R. Jensen

Was eben noch gut und wettbewerbsfähig war, ist jetzt nur noch Schrott. Die Qualität von "Made in Germany" ist zweifelhaft - dieses Bild zeichnen Kommentatoren in ungewohnter Eintracht. Die hämischen Kommentare aus dem In - und Ausland sind für viele Mitarbeiter deutscher Unternehmen in diesen Tagen nur schwer zu ertragen. Auch das ist eine Folge des Abgas-Skandals bei VW.

Kein Generalverdacht

Doch warum sollte die deutsche Industrie plötzlich unter Generalverdacht stehen, gar der Ruf Deutschlands insgesamt in Gefahr sein? Diese Annahme ist völlig lächerlich! Deutsche Unternehmen sind in vielen Bereichen Weltspitze. Das mag den Konkurrenten Sorgen bereiten und der eine oder andere wird sich gewisser Schadenfreude nicht erwehren können. Denn wer hochgelobt wird, kann auch tief fallen. Das zeigt die aktuelle Debatte deutlich.

Aber die Wettbewerbsfähigkeit und die Qualität deutscher Produkte denen weltweit höchster Respekt und - ja auch das - Bewunderung entgegen gebracht wird, steht außer Frage. Ob Maschinenbau, Elektrotechnik, Fahrzeugtechnik oder Umwelttechnik - deutsche Unternehmen sind Weltspitze! Jedes Jahr werden hierzulande mehr als 60.000 Ingenieure ausgebildet. Sie arbeiten für die Wettbewerbsfähigkeit des Labels "Made in Germany" sowie die Qualität und Zuverlässigkeit deutscher Produkte.

Kasper Claridge Manuela Kommentarbild App
Manuela Kasper-Claridge leitet die Redaktionen für Wirtschaft und Wissenschaft der DWBild: DW

Hidden Champions

Logistik, Hochfrequenztechnik, Steckertechnologie - es sind viele Wirtschaftsbereiche, auch weniger bekannte, in denen deutsche Unternehmen die Märkte beherrschen. 1300 Weltmarkführer aus dem Mittelstand, so genannte "Hidden Champions", gibt es in Deutschland. Das heißt, sie gehören zu den Top 3 Unternehmen ihrer Branche. Auch das ist Weltspitze.

Aber niemand kann sich auf diesen Erfolgen ausruhen. Die Marke "Made in Germany" hat durch den Abgasskandal bei Volkwagen Kratzer bekommen und die Konkurrenz schläft nicht. Das Innovationstempo nimmt weltweit zu. Wer heute erfolgreich ist, muss es morgen nicht mehr sein. Die Folgen der Trickserei bei Volkswagen sind deshalb auch ein notwendiger Weckruf an die gesamte deutsche Industrie: Wer weiterhin zu den Besten in der Welt gehören will, darf sich nicht auf Erfolgen ausruhen!

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