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USA und China warnen Nordkorea

5. Februar 2016

Einen Monat nach seinem angeblichen Test einer Wasserstoffbombe provoziert Nordkorea die Weltgemeinschaft erneut. Das Land plant den Test einer ballistischen Rakete. Washington und Peking fordern scharfe Maßnahmen.

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Im Fernsehen verfolgen Südkoreaner Archivaufnahmen eines früheren nordkoreanischen Raketentests (Foto: picture alliance)
Im Fernsehen verfolgen Südkoreaner Archivaufnahmen eines früheren nordkoreanischen RaketentestsBild: picture-alliance/dpaAhn Young-joon

US-Präsident Barack Obama und sein chinesischer Kollege Xi Jinping haben sich über Nordkoreas Pläne für einen erneuten Raketentest besorgt gezeigt. Beide Staatschefs betonten bei einem Telefonat, dass der Test einer ballistischen Rakete ein "provokanter und destabilisierender Akt" wäre, erklärte das US-Präsidialamt. Obama und Xi stimmten darin überein, dass eine starke internationale Antwort auf die Provokationen nötig sei. Dazu gehöre eine wirksame Resolution des UN-Sicherheitsrates.

Test schon am Sonntag?

Laut japanischen Medienberichten könnte Nordkorea seinen Raketenversuch bereits am Sonntag vollziehen. Die Regierung in Pjöngjang habe das Zeitfenster für den geplanten Test einer Langstreckenrakete vorgezogen, berichteten die Nachrichtenagentur Jiji Press und der Rundfunksender NHK unter Berufung auf die japanische Regierung. Demnach soll er nun zwischen dem 7. und 14. Februar stattfinden statt zwischen dem 8. und 25. Februar. Weiter hieß es, Nordkorea habe die Internationale Seeschifffahrts-Organisation über den neuen Zeitplan informiert.

Die Führung in der nordkoreanischen Hauptstadt erklärte, dass ein Satellit für eine wissenschaftliche Mission ins All gebracht werden solle. Andere Staaten betrachten den geplanten Raketenstart aber als Test einer ballistischen Rakete, was Nordkorea laut einer UN-Resolution verboten ist. China, das als Veto-Macht dem UN-Sicherheitsrat angehört, ist eigentlich ein Verbündeter seines verarmten und weitgehend isolierten Nachbarlandes.

Bereits Anfang des Jahres hatte Nordkorea weltweit Empörung hervorgerufen, als es die Zündung einer Wasserstoffbombe verkündete. Der vierte Atomwaffentest des Landes seit dem Jahr 2006 war vom UN-Sicherheitsrat scharf verurteilt worden. Atomexperten und die US-Regierung bezweifelten allerdings, dass es sich tatsächlich um eine Wasserstoffbombe gehandelt habe. Die Explosion sei dafür nicht stark genug gewesen.

Flugrouten im Pazifik geändert

Wegen des anstehenden Raketentests wollen die beiden größten japanischen Fluggesellschaften mehrere Flugrouten ändern. All Nippon Airways und Japan Airlines kündigten an, dass sie im betreffenden Zeitraum ein Seegebiet vor den Philippinen meiden wollten, wo die Trümmer der Rakete niedergehen dürften. Betroffen seien fünf Flugrouten.

Die japanische Zeitung "Asahi Shimbun" berichtete, US-Satellitenbilder legten nahe, dass Nordkorea begonnen habe, die Rakete mit Treibstoff zu befüllen. Demnach war seit Donnerstag vermehrte Bewegung an der Abschussrampe und einem Treibstofflager auf der Raketenbasis Sohae zu beobachten.

Satellitenaufnahme der Raketenbasis Sohae in Nordkorea (Foto: AP)
Satellitenaufnahme der Raketenbasis Sohae in Nordkorea vor der aktuellen Zuspitzung der LageBild: picture-alliance/dpa

ago/haz (rtr, afp)