USA liefern Irak Militärgerät
26. Dezember 2013Wie die renommierte US-Zeitung "New York Times" berichtet, erhielten die Regierungstruppen im Irak bereits 75 Luft-Boden-Raketen vom Typ Hellfire. Zehn Überwachungsdrohnen sollen demnach bis zum März ausgeliefert werden. Das Blatt beruft sich auf ranghohe Mitarbeiter der Regierung von US-Präsident Barack Obama.
Kampf gegen Al-Kaida-Gruppe
Das Militärmaterial soll nach Angaben der Zeitung der irakischen Armee bei der Bekämpfung Aufständischer helfen, insbesondere der Al-Kaida-nahen Organisation "Islamischer Staat im Irak und der Levante" (ISIL). Die ISIL-Kämpfer werden für einen Großteil der zahlreichen Anschläge im Irak in den vergangenen Monaten verantwortlich gemacht.
Die US-Aufklärung entdeckte laut "New York Times" mehrere Lager der Extremisten in der westlich gelegenen Wüstenregion al-Anbar nahe der Grenze zu Syrien. Dort hatte es zu Beginn der Woche Gefechte zwischen der irakischen Armee und den Aufständischen gegeben. Dabei seien Hellfire-Raketen von kleinen Cessna Turboprop-Flugzeugen auf Extremisten-Camps abgefeuert worden, heißt es in dem "New-York-Times"-Bericht.
Kritik an al-Maliki
Im November hatte der irakische Regierungschef Nuri al-Maliki bei einem Besuch in Washington die US-Regierung um Hilfe im Kampf gegen den Terrorismus in seinem Land gebeten. Mehrere demokratische und republikanische Senatoren hatten dieses Ansinnen abgelehnt. Sie machten den Schiiten al-Maliki für die Welle der Gewalt im Irak mitverantwortlich. Viele Angehörige der sunnitischen Minderheit im Irak fühlen sich von der schiitisch dominierten Regierung al-Malikis unterdrückt.
In der Ära von Diktator Saddam Hussein, einem Sunniten, wurden die Schiiten diskriminiert. Nach dem Einmarsch der US-Truppen und ihrer Verbündeten 2003 verloren die sunnitischen Stämme Macht und Einfluss. Mit dem US-Abzug 2011 entbrannte der Machtkampf zwischen den islamischen Glaubensrichtungen aufs Neue. Zurzeit verüben Attentäter nahezu täglich Anschläge.
Anschlag zu Weihnachten
Auch die christliche Minderheit im Irak befindet sich im Visier der Terroristen. So wurden am ersten Weihnachtstag bei Anschlägen in überwiegend von Christen bewohnten Vierteln der Hauptstadt Bagdad mindestens 34 Menschen getötet. Allein 24 Menschen starben nach Angaben der Polizei, als nach einem Gottesdienst eine Bombe in einem nahe der Kirche geparkten Auto detonierte.
Die Explosion ereignete sich, während die Gläubigen das Gotteshaus verließen. Bei den Opfern handelt es sich den Angaben zufolge überwiegend um Christen. Zwei weitere Bomben explodierten auf einem belebten Markt. Dabei wurden zehn Menschen getötet. Gleichzeitig wurden bei Anschlägen in dieser Woche auch viele schiitische Pilger in den Tod gerissen. Der schiitische Feiertag Arbaein fällt in diesem Jahr mit Weihnachten zusammen.
Insgesamt wurden im Irak seit Jahresbeginn nach einer Zählung der französischen Nachrichtenagentur AFP mehr als 6650 Menschen bei Anschlägen und anderen Gewalttaten getötet.
wl/gmf (dpa, afp, rtr)