USA: Fed geht den nächsten Zinsschritt
26. September 2018Die US-Notenbank Fed strafft ihre Geldpolitik weiter und zwar genauso moderat wie bei den letzten Schritten. Sie hat den Leitzins erneut angehoben und will bis Ende 2019 noch vier Mal nachlegen.
Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld steigt um einen Viertelpunkt auf die neue Spanne von 2,0 bis 2,25 Prozent, wie die US-Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell (Artikelbild) mitteilten.
Alles nach Plan
Es war bereits der dritte Schritt nach oben in diesem Jahr - nach entsprechenden Entscheidungen im März und Juni. Wahrscheinlich wird noch eine weitere Erhöhung gegen Jahresende hinzukommen, wie aus dem aktualisierten Zinsausblick der Währungshüter hervorgeht. 2019 sollen drei Schritte nach oben folgen, so wie es die Notenbank bereits im Sommer signalisiert hatte.
Der Präsident des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung,(DIW) Marcel Fratzscher, für ein Signal, "dass die Fed dem Druck von US-Präsident Trump standhält und sich nicht von ihrem Kurs abbringen lässt. Genauso notwendig wie eine Abkühlung der amerikanischen Wirtschaft durch das graduelle Anziehen der geldpolitischen Zügel ist, dass die Fed ihre Unabhängigkeit gegenüber der Politik wahrt und somit auch ihre Glaubwürdigkeit schützt."
Nur nicht zu viel im Dampf im Kessel!
Die Fed reagiert damit auf die boomende US-Wirtschaft mit Vollbeschäftigung auf dem Arbeitsmarkt. Mit den Zinserhöhungen kann die Fed einer Überhitzung der Konjunktur vorbeugen, die von US-Präsident Donald Trumps radikaler Steuerreform zusätzlich befeuert wird.
In dieser Hinsicht ist Marcel Fratzscher allerdings skeptisch: "Die Sorge um eine Überhitzung der US-Wirtschaft bleibt trotz der Zinserhöhung bestehen - und damit auch eine erhebliche Wahrscheinlichkeit, dass sich die Wirtschaft in den Vereinigten Staaten in ein bis zwei Jahren deutlich abschwächt."
dk/se (dpa/rtr)