1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Kerry zu historischem Besuch in Kuba

14. August 2015

US-Außenminister Kerry ist zu einem historischen Besuch nach Kuba gereist. Höhepunkt der eintägigen Visite ist die feierliche Wiedereröffnung der diplomatischen Vertretung in Havanna.

https://p.dw.com/p/1GFKg
Das neue US-Botschaftsgebäude auf Kuba (Foto: rtr)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Ernesto

Erstmals seit 54 Jahren wird dann wieder die US-Flagge vor dem Bürogebäude an der Uferpromenade Malecón wehen.

Der letzte Besuch eines US-Außenministers liegt dabei noch länger zurück, nämlich schon 70 Jahre: Kerry ist der erste US-Außenminister seit 1945, der die kommunistisch regierte Karibikinsel besucht.

Schritte zur Normalisierung nach Jahrzehnten der Eiszeit

Kuba und die USA hatten nach jahrzehntelanger Eiszeit am 20. Juli ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen. Dieser Schritt war der bisherige Höhepunkt der Annäherung, die US-Präsident Barack Obama und Kubas Staatschef Raúl Castro im Dezember eingeleitet hatten.

Seitdem traten Reise- und Handelserleichterungen für Kuba in Kraft, zudem strichen die USA die Insel von ihrer Liste der Terrorstaaten. Die kubanische Botschaft in Washington wurde als weiteres Dokument der Annäherung bereits offiziell eröffnet.

Bei seinem eintägigen Besuch in Kuba will Kerry auch mit Oppositionellen zusammenkommen. Beim Treffen mit dem kubanischen Außenminister Bruno Rodríguez will Kerry über Menschenrechte und die Aufhebung des US-Handelsembargos sprechen. Gespräche mit Präsident Raúl Castro und Revolutionsführer Fidel Castro sind offenbar nicht geplant.

Fidel Castro will Entschädigung

Kurz vor der Eröffnung der US-Botschaft in Havanna meldete sich Kubas Ex-Machthaber Fidel Castro aber in einem Zeitungsbeitrag zu Wort. Dabei brachte er wieder die Zahlung von Entschädigungen an den Karibikstaat ins Gespräch.

Diese stünden seinem Land wegen Schäden durch das US-Handelsembargo in Millionenhöhe zu, schrieb Castro am Donnerstag in einem Gastbeitrag für die Parteizeitung "Granma". An seinem 89. Geburtstag erinnerte der langjährige Revolutionsführer auch an die "Träume" und Ideale der sozialistischen Revolution in Kuba.

Der Ex-Präsident hat sich bisher nur selten zur US-Annäherung geäußert. Sein Bruder, der jetzige Staatschef Raúl Castro (84) hingegen hat die Annäherung an die USA wesentlich mit eingeleitet. Allerdings hat auch Raúl Castro wiederholt betont, wegen des seit Jahrzehnten bestehenden US-Wirtschafts- und Handelsembargos müsse Kuba Entschädigungszahlungen erhalten. Nur dann könne es eine volle Normalisierung der Beziehungen geben.

haz/se (dpa, afp, epd)