US-Regierung prüft Sarin-Einsatz in Syrien
2. Februar 2018Verteidigungsminister Jim Mattis sagte in Washington, seine Regierung halte Berichte von Rebellen und Menschenrechtsgruppen über einen Einsatz des geächteten Giftgases Sarin für plausibel und bemühe sich nun um Beweise dafür. Er warnte Syrien vor einem neuerlichen Verstoß gegen das internationale Chemiewaffenverbot: Damit wäre Damaskus "schlecht beraten".
Allerdings betonte Mattis auch, zum gegenwärtigen Zeitpunkt habe er "keinen Beweis". Er verwies aber darauf, dass die syrische Regierung wiederholt Chlorgas als Waffe genutzt habe. US-Regierungsvertreter haben zudem den Verdacht geäußert, dass die Führung in Damaskus neuartige Chemiewaffen entwickelt und dass Präsident Baschar al-Assad heimlich einen Teil des C-Waffen-Arsenals behalten hat, statt es wie mit den USA und Russland vereinbart 2014 zur Zerstörung zu übergeben.
Auch Paris ist in Sorge
Auch Frankreich äußerte sich besorgt, dass die syrische Regierung sich womöglich über die älteren Zusagen hinwegsetzt. Eine Sprecherin des Außenministeriums in Paris sagte, man gehe entsprechenden Angaben nach.
Im April 2017 gab es einen tödlichen Saringas-Angriff im Rebellengebiet um die Stadt Chan Scheichun. US-Präsident Donald Trump ordnete daraufhin einen Raketenangriff auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt an, von dem der syrische Einsatz ausgegangen sein soll. In den vergangenen Jahren gab es Berichte über Dutzende Chemiewaffen-Einsätze in Syrien. Einige von ihnen wurden inzwischen von UN-gestützten Inspekteuren verifiziert und der syrischen Regierung zugeschrieben. Diese bestreitet den Einsatz von Chemiewaffen allerdings rundweg.
Der Präsident schließt nichts aus
Bereits am Donnerstag war aus Regierungskreisen in Washington verlautet, dass sich die USA die Möglichkeit eines Militärangriffs vorbehielten, sollte die syrische Regierung erneut Giftgas einsetzen. US-Präsident Donald Trump schließe in dieser Hinsicht nichts aus, hieß es.
ml/myk (dpa, afp, rtr)