Steve Bannon will sich um Europas Rechte kümmern
21. Juli 2018Steve Bannon will nach einem Bericht des US-Nachrichtenportals "The Daily Beast" eine Bewegung mit dem Namen "The Movement" gründen und damit eine rechtspopulistische Revolte vor den Wahlen zum Europaparlament im Frühjahr 2019 auslösen.
Demnach plant der 64-Jährige, nach den Zwischenwahlen in den USA Anfang November die Hälfte seiner Zeit in Europa zu verbringen. Bannon strebt den Angaben zufolge eine "rechtspopulistische Supergruppe" im Europäischen Parlament an, der nach der Wahl 2019 bis zu einem Drittel der Abgeordneten angehören könnten.
Parlamentarischen Prozess stören
Ein vereinter Block solcher Größe könne den parlamentarischen Prozess ernsthaft stören und Bannon riesigen Einfluss innerhalb der populistischen Bewegung geben, hieß es weiter. Erwartet wird, dass Bannon sein Hauptquartier in Brüssel aufschlägt. Ziel sei es, Gruppen von Rechtspopulisten zu helfen, die oftmals ohne professionelle politische Strukturen oder bedeutsame Budgets operierten. Unterstützung solle es unter anderem bei der Datenerfassung, Umfragen, gezielten Botschaften und der Suche in Denkfabriken geben. Zehn Mitarbeiter seien zunächst eingeplant.
Bannon will laut dem Bericht vor allem ein Gegengewicht zum US-Investor George Soros werden. Dessen Stiftungen wie die "Open Society Foundations" etwa unterstützen liberale Gruppen insbesondere in Mittel- und Osteuropa. US-Präsident Trump hatte Bannon während seines Wahlkampfes 2016 zum Chefstrategen und nach der Wahl zum Chefberater im Weißen Haus gemacht. Wegen Meinungsverschiedenheiten trennten sich die Wege der beiden jedoch im August vergangenen Jahres.
uh/qu (dpa)