1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Steve Bannon besucht Front National

10. März 2018

Der frühere Chefstratege von US-Präsident Trump ist Überraschungsgast beim Parteitag der rechtspopulistischen Partei im französischen Lille. Auf seiner Tour durch Europa traf Bannon auch schon AfD-Chefin Alice Weidel.

https://p.dw.com/p/2u55e
Steve Bannon in der Schweiz
Bild: picture-alliance/dpa/E. Leanza

Bannon werde an diesem Samstag in Lille zu den Anhängern der rechtspopulistischen Partei reden, kündigte FN-Vizepräsident Louis Aliot an. Dabei werde Bannon auch mit Front-National-Chefin Marine Le Pen zusammentreffen.

Reise durch Europa

Nach Angaben der "New York Times" reist Bannon, der das rechtsgerichtete Online-Medium Breitbart News leitete, derzeit durch Europa. Sein Ziel sei es, Strukturen für eine "weltweite populistische Bewegung" aufzubauen. Bannon sagte dem Blatt, die Front National habe ihn zu dem Parteitag eingeladen.

FN-Vize Aliot schrieb dazu auf Twitter, Bannon verkörpere "die Ablehnung des Establishments". Er verstehe "den Willen der Völker, ihr Schicksal wieder in die Hand zu nehmen". Diese Einschätzung teile Bannon sowohl mit Trump als auch mit dem Vorsitzenden der italienischen Lega, Matteo Salvini.

Die fremdenfeindliche Lega beansprucht die Regierungsbildung in Italien, seit sie bei der Parlamentswahl stärkste Kraft in einem Rechts-Bündnis mit Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi geworden ist.

Alice Weidel traf Bannon in Zürich

In dieser Woche hatte sich auch die Chefin der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel, mit Bannon getroffen. Die Unterredung soll in einem Züricher Hotel stattgefunden haben. "Ich war überrascht über Bannons profunde Kenntnisse über die deutsche Innenpolitik und auch über sein Wissen über die AfD", sagte Weidel dazu dem Magazin "Focus". Man wolle weiter in Kontakt bleiben, um den Gedankenaustausch fortzusetzen.

Front National neu ausrichten

Marine Le Pen will ihre Front National bei dem zweitägigen Parteitag grundlegend neu ausrichten. Sie will am Sonntag einen neuen Parteinamen vorschlagen und strebt eine Öffnung für neue Bündnisse an, unter anderem mit dem bürgerlichen Lager. Mittelfristiges Ziel ist ein Sieg bei der französischen Präsidentschaftswahl 2022. Zunächst aber soll die FN bei der Europawahl im kommenden Jahr wieder stärkste Kraft werden, wie bereits 2014.

Chefin des Front National: Marine Le Pen  (Reuters)
Chefin des Front National: Marine Le PenBild: Reuters/G. Fuentes

Am Samstag geht es bei dem Parteitag zunächst um eine Neubestimmung in der Europapolitik: Unter anderem soll die Frage erörtert werden, ob die Partei mit der Forderung nach einem Euro-Austritt in die EU-Wahl geht. Am Sonntag stellt sich Marine Le Pen zur Wiederwahl als Parteivorsitzende.

jmw/pg (afp, dpa, rtr)