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US-Polizist im Fall Freddie Gray freigesprochen

23. Mai 2016

Gut ein Jahr nach dem Tod des Afroamerikaners Freddie Gray im Polizeigewahrsam ist einer der beteiligten Polizisten freigesprochen worden. Grays Tod hatte in Baltimore schwere Unruhen ausgelöst.

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Edward Nero (Foto: Getty)
Bild: Getty images/C. Somodevilla

Ein Gericht in der US-Ostküstenstadt Baltimore hat den Polizisten Edward Nero freigesprochen. Der Richter befand den 30-Jährigen (Artikelbild, l.) in allen Anklagepunkten für nicht schuldig. Der Polizist war unter anderem wegen Körperverletzung, grob fahrlässiger Gefährdung und Amtsvergehen angeklagt worden.

Der 25-jährige Freddie Gray hatte bei seiner Festnahme am 12. April 2015 so schwere Rückenmarksverletzungen erlitten, dass er ins Koma fiel und eine Woche später starb. Die Beamten sollen den an Händen und Füßen gefesselten Afroamerikaner im Polizeitransporter bäuchlings mit dem Kopf nach vorn auf den Boden gelegt und nicht angeschnallt haben.

Straßenschlacht nach dem Tod Grays in Baltimore (Foto: Anadolu)
Straßenschlacht nach dem Tod Grays in BaltimoreBild: picture alliance/AA

Insgesamt wurden sechs Beamte - drei Weiße und drei Afroamerikaner - wegen des Falles in getrennten Verfahren angeklagt. Der Prozess gegen den ersten Polizisten war im Dezember geplatzt, weil sich die Geschworenen nicht auf ein Urteil einigen konnten. Der 30-jährige weiße Polizist Edward Nero war der zweite Beamte, der wegen des Falls vor Gericht gestellt wurde.

Gewalt und Plünderungen

Grays Tod hatte in Baltimore heftige und teilweise gewalttätige Proteste ausgelöst. Bei den Unruhen gingen Autos und Gebäude in Flammen auf, Geschäfte wurden geplündert. Hunderte Menschen wurden festgenommen.

Die Trauerfeier für Freddie Gray am 27. April 2015 in Baltimore (Foto: Reuters)
Die Trauerfeier für Freddie Gray am 27. April 2015 in BaltimoreBild: Reuters/Sait Serkan Gurbuz

Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze hatten in den vergangenen Jahren in den USA wiederholt für Empörung und Aufruhr gesorgt. Im Sommer 2014 löste die Tötung des 18-jährigen Michael Brown in Ferguson im Bundesstaat Missouri schwere Unruhen aus. Der verantwortliche Polizist wurde nicht angeklagt, obwohl Brown unbewaffnet war. Vor einem Monat wurde ein New Yorker Polizist, der im November 2014 einen unbewaffneten Afroamerikaner erschossen hatte, zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

stu/chr (afp, dpa)