US-Geheimdienste: Putin wollte Biden schaden
17. März 2021Nach Ansicht der amerikanischen Geheimdienste habe sich Russland im Vorfeld der Wahl im vergangenen November für den damaligen Präsidenten Donald Trump eingesetzt und sich bemüht, dessen Herausforderer Joe Biden zu schaden sowie Unfrieden im Land zu säen. Der russische Präsident Wladimir Putin und seine Regierung hätten die versuchte Einflussnahme "genehmigt und durchgeführt", heißt es in einem Bericht aus dem Büro von Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines.
Der Kreml habe demnach einen Wahlsieg Bidens als "nachteilig für russische Interessen" betrachtet. Bei seiner Kampgange habe sich Russland auf seinen Geheimdienst, staatliche Medien, Internet-Trolle und Verbündete in der Ukraine gestützt, heißt es in dem Bericht weiter.
Korruptionsvorwürfe gegen Biden
Eine der wichtigsten Strategien Moskaus sei es gewesen, Biden und seiner Familie Korruption im Zusammenhang mit Geschäftsaktivitäten seines Sohnes Hunter in der Ukraine vorzuwerfen. Russlands Agenten hätten dafür auch gezielt Amerikaner angesprochen, die Verbindungen zu Trumps Regierung hatten, um Untersuchungen gegen Biden zu fordern. Es habe auch Versuche gegeben, Beamte der Trump-Regierung sowie Medien dahingehend zu manipulieren.
Dem Bericht zufolge hat sich Russland 2020 auf Desinformation konzentriert, im Gegensatz zur Wahl 2016 aber nicht versucht, die Wahlinfrastruktur in den USA direkt anzugreifen. Moskau wollte "die öffentliche Wahrnehmung der Kandidaten in den USA beeinflussen" und das langfristige Ziel verfolgen, "das Vertrauen in das US-Wahlsystem zu untergraben und die gesellschaftliche Spaltung der Menschen in Amerika zu verstärken".
Einflussnahme aus dem Iran
China dagegen soll laut Ansicht der US-Geheimdienste nicht versucht haben, die Wahl zu beeinflussen. Solche Versuche hätte es jedoch noch durch Kuba, Venezuela, die libanesische Hisbollah und den Iran gegeben. Demnach sei es Teheran darum gegangen, die Chancen für eine Wiederwahl Trumps zu verringern und die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft zu verstärken.
ww/cw (dpa, rtre)