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US-Finanzminister: Suchen keinen Handelskrieg

25. Januar 2018

US-Präsident Donald Trump ist beim Weltwirtschaftsforum in der Schweiz eingetroffen. Sein Finanzminister Steven Mnuchin schlägt derweil im internationalen Handelsstreit sanftere Töne an.

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Schweiz Steven Mnuchin Weltwirtschaftsforum in Davos
US-Finanzminister Mnuchin (M.) in Davos bei einem winterlichen Spaziergang Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Schreiber

Selbstverständlich wollten die USA ihre wirtschaftlichen Interessen verteidigen, in einen "Handelskrieg" wolle man dabei aber nicht hineingeraten: Kurz vor der Ankunft von Präsident Donald Trump in Davos versuchte US-Finanzminister Steven Mnuchin auf dem Weltwirtschaftsforum, den Ton im internationalen Handelsstreit zu entschärfen. Er relativierte auch seine Äußerungen vom Vortag, dass ein schwächerer Dollar gut für die USA und deren ökonomische Chancen sei. Man strebe einen "fairen Wettbewerb an", versicherte Mnuchin jetzt, nachdem seine Bemerkungen die US-Währung zwischenzeitlich in eine Talfahrt gestürzt hatten.     

Martialische Thesen des Wirtschaftsministers 

US-Wirtschaftsminister Wilbur Ross hatte am Mittwoch mit Blick auf amerikanische Strafzölle gegen China gesagt, dass jeden Tag Handelskriege ausgefochten würden und angekündigt: "Jetzt besetzen die US-Truppen ihre Verteidigungsmauern." Trumps Regierung hatte zuvor die Einfuhrzölle auf Waschmaschinen und Solarpaneele erhöht.

Mnuchin wartete in Davos mit der Behauptung auf: "Wir sind das am wenigsten protektionistische Land." Er habe die bilateralen Handelsbeziehungen mit Liu He diskutiert, dem wichtigsten Wirtschaftsberater von Chinas Präsident Xi Jinping. Beide Seiten seien daran interessiert, den gewaltigen chinesischen Überschuss in der Handelsbilanz zu reduzieren, so Mnuchin. "Wir haben einige sehr konkrete Ideen besprochen, die wir beide dazu haben", sagte er, ohne ins Detail zu gehen.

Schweiz Ankunft Trump in Zürich
Trump nach seiner Landung in Zürich - auf dem Weg nach DavosBild: Getty Images/AFP/N. Kamm

Europäer gegen Protektionismus

Am Mittwoch hatten in Davos europäische Politiker, unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, vor Isolationismus, Abschottung und Nationalismus gewarnt.

Für den US-Präsidenten stehen in dem Schweizer Winterkurort vor seiner Rede am Freitag mehrere Treffen mit Politikern und Spitzenmanagern auf dem Programm. Trump will unter anderem mit der britische Premierministerin Theresa May und dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu sprechen.

Vor dem Abflug hatte Trump beim Kurzmitteilungsdienst Twitter geschrieben, in Davos werde er "der Welt sagen, wie großartig Amerika ist". "Unsere Wirtschaft boomt jetzt und mit allem, was ich tue, wird es nur besser. Unser Land wird schließlich wieder gewinnen." 

Werben um Investitionen in den USA

"Amerika zuerst" heiße nicht "Amerika allein", sagte dazu Trumps Wirtschaftsberater Gary Cohn, der den Präsidenten nach Davos begleitet. Wenn die amerikanische Wirtschaft wachse, wachse auch die Weltwirtschaft, und umgekehrt. "Wir sind ein Teil dessen, wir sind Teil der Weltwirtschaft. Und das ist auch die Haltung des Präsidenten", sagte Cohn.

Trump, der am Donnerstagabend ein Essen für europäische Manager ausrichtet, werde in Davos zu Investitionen in den USA aufrufen und mit den jüngst verabschiedeten Steuererleichterungen für Unternehmen sowie mit seiner Deregulierungspolitik werben. 

SC/mak (afp, rtre, dpa)