US-Aktienmärkte stürzen ab
20. März 2020Die Nervosität der Anleger an der Wall Street in New York kennt kein Ende - angesichts der nicht absehbaren wirtschaftlichen Folgen wegen der Coronavirus-Pandemie. Der Dow Jones Industrial ging am letzten Tag der Woche mit einem Abschlag von 4,55 Prozent bei 19.173,98 Punkten - und damit auf dem tiefsten Stand seit November 2016 - aus dem Handel. Für den US-Leitindex ergab sich somit ein Wochenminus von mehr als 17 Prozent - der höchste Wochenverlust seit dem Jahr 2008.
Der marktbreite S&P 500 musste am Freitag ein Minus von 4,34 Prozent zur Kenntnis nehmen - im Wochenvergleich summierte es sich auf fast 15 Prozent. Auch hier ist es der höchste Wochenverlust seit 2008. Der technologielastige Nasdaq 100 sackte um 4,04 Prozent ein. Für die Woche ergibt sich ein Verlust von mehr als zwölf Prozent.
Neben den Auswirkungen der Pandemie auf das tägliche Leben in den USA belasten auch der wieder fallende Ölpreis und der anziehende US-Dollar die Aktienmärkte.
"Noch lange nicht über den Berg"
Die massiven Geldspritzen von Notenbanken und Regierungen rund um den Globus dämpften zwar zunächst die Verunsicherung. Doch viele Anleger gehen davon aus, dass das Schlimmste noch ins Haus steht. "Ich glaube, wir sind noch lange nicht über den Berg", sagte etwa Portfoliomanager Lamar Villere vom Vermögensverwalter Villere Balanced Fund. "Die meisten Menschen sind noch nicht auf das Coronavirus getestet worden, so dass der Umfang der Ausbreitung nicht bekannt ist oder nicht verstanden wird."
Licht und Schatten
Die in den vergangenen Tagen mit am stärksten gebeutelten Aktien von Fluggesellschaften setzten am Freitag zu einer Erholung an. American Airlines-Papiere stiegen um knapp ein Prozent und United Airlines-Aktien gar um gut 15 Prozent.
Die Papiere von Sysco - einer der weltweit größten Lieferanten für Lebensmittel - schossen dank anhaltender Übernahmespekulationen zunächst um rund zwölf Prozent nach oben, büßten den Gewinn aber komplett ein und schlossen knapp fünf Prozent tiefer. Der Chef des deutschen Handelskonzern Metro, Olaf Koch, zeigte sich laut "Manager Magazin" offen für eine Übernahme durch den US-Großhändler und bestätigte erstmals Gespräche zwischen den beiden Unternehmen.
se/pgr (rtr, dpa, afp)