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UNESCO würdigt Saunakultur

17. Dezember 2020

Die Leidenschaft der Finnen fürs Saunieren zählt künftig zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit. Auch das europäische Bauhüttenwesen wurde in die UNESCO-Liste aufgenommen.

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Finnland Sauna
Bild: Alexander Farnsworth/picture alliance

"Die Saunakultur in Finnland ist ein integraler Bestandteil des Lebens der Mehrheit der finnischen Bevölkerung", erklärte die UN-Kulturorganisation. Sie sei in dem nordeuropäischen Land "weit mehr als reine Körperpflege", so die Begründung der UNESCO. "In einer Sauna reinigen Menschen ihre Körper und ihren Geist und nehmen ein Gefühl der inneren Ruhe an."

Im Gegenzug für die Aufnahme in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Menschheit musste Finnland sich verpflichten, für den Fortbestand der Original-Saunatradition zu sorgen und seine Bedeutung für das Brauchtum, das Wohlbefinden und die Demokratie hervorzuheben.

(Fast) alle schwitzen

In Finnland gibt es schätzungsweise rund drei Millionen Saunen - für fünfeinhalb Millionen Einwohner. Etwa 90 Prozent von ihnen gehen regelmäßig dort hinein - oft einmal pro Woche. Auf einen Saunagang folgt vielerorts ein Bad in einem der tausenden Seen Finnlands - im Winter auch durch ein Eisloch. Das Wort Sauna ist einer der wenigen Begriffe, der es aus dem finnischen in den internationalen Sprachgebrauch geschafft hat.

Sauna | Finnland
Wichtig: die Abkühlung nach dem SaunabadBild: picture-alliance/dpa/Lehtikuva/M. Kolho

Auf Antrag Chinas wurde auch Tai Chi in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die von Generation zu Generation weitergegebene Bewegungslehre und Kampfkunst erfülle eine wichtige Funktion bei der Förderung der körperlichen und geistigen Gesundheit und der Harmonie im Gemeinschaftsleben, hieß es. Tai Chi gilt in China als Volkssport und wird von Männern und Frauen aller Altersgruppen praktiziert.

Tradition aus dem Mittelalter

Ebenfalls neu auf der UNESCO-Liste steht das europäische Bauhüttenwesen. In Bauhütten arbeiten vor allem Steinmetze und Bildhauer, aber auch Dachdecker, Tischler, Maler oder Schmiede für den Erhalt historischer Bauwerke. 18 Bauhütten aus Deutschland, Frankreich, Österreich, der Schweiz und Norwegen hatten die Bewerbung eingereicht.

Restauration Berufe Kirche historische Stätten
Ein Steinmetz der Kölner Dombauhütte restauriert eine SteinskulpturBild: picture-alliance/dpa/U. Baumgarten

"Die auf das Mittelalter zurückgehende Tradition der Bauhütten dokumentiert, wie wichtig der grenzüberschreitende Kulturaustausch und die Zusammenarbeit von Künstlern und Handwerkern für gesellschaftliche und baukünstlerische Entwicklungen in Europa waren und sind", sagte Michelle Müntefering, Staatsministerin für internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt in Berlin.

wa/fw (afp, dpa)