Umweltprobleme? Drei Lösungen
17. Februar 2022Einfach mal die Musik voll aufdrehen, im Homeoffice richtig abrocken und die Kontaktbeschränkungen, die abgesagten Konzerte und geschlossene Clubs für einen Augenblick vergessen. Das kann richtig guttun.
Anders sieht es aus, wenn es niemals wirklich leise ist. Wenn die Straßenbahn alle fünf Minuten vor dem Fenster rattert, die Bauarbeiter von morgens bis abends mit dem Presslufthammer in den Beton stemmen und der Verkehr die Bewohner von Großstädten nie richtig zur Ruhe kommen lässt.
Ständiger Lärm nervt nicht nur, er macht auch krank.
Lärmverschmutzung - Städte die niemals schlafen
Menschen in Metropolen um den ganzen Erdball von Barcelona, bis Kairo und New York sind laut einem Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationenständig Lärmpegeln ausgesetzt, die das Risiko von Bluthochdruck, Diabetes und Herzerkrankungen erhöhen.
Allein in Europa gehen 48.000 Fälle von Herzerkrankungen und 12.000 frühzeitige Tode pro Jahr auf das Konto von dauernder hoher Lärmbelastung.
In der Tierwelt ist der Lärm vor allem für Vögel, Insekten und Frösche ein Problem. Stadtmeisen, Zebrafinken und Feldsperlinge singen deshalb schon lauter oder verändern ihre Frequenzen, damit sie überhaupt kommunizieren können. Dadurch kommt es aber immer häufiger zu Missverständnissen. Der neue Gesang kommt bei möglichen Geschlechtspartnern nicht immer gut an und kann sich negativ auf den Paarungserfolg auswirken.
Mehr Bäume, Büsche und Sträucher in Städten könnten laut den Forschern das Problem eindämmen. Sie zerstreuen und dämpfen den Lärm und tragen gleichzeitig zu einem besseren Klima und Stadtbild bei. Eine Reihe Bäume hinter Lärmschutzwänden an Autobahnen zum Beispiel kann den Lärmpegel bereits um 12 Dezibel senken. Eine andere Möglichkeit wäre es Radspuren auszubauen und Autospuren zu verringern, so könnte der Verkehrslärm reduziert werden. Umweltzonen können die Elektromobilität fördern und dazu noch die Luftqualität verbessern.
Rhythmus der Natur – das war mal
Zugvögel ziehen nicht mehr in den Süden, Bäume blühen viele Wochen früher, Vögel bauen Nester, obwohl es noch gar nicht genug Insekten gibt, mit denen sie ihre Jungen füttern können.
Durch den menschengemachten Klimawandel wird es nicht nur wärmer, auch über Jahrtausende abgestimmte Lebenszyklen der Natur verschieben sich. Diese Verschiebung betreffen Bergregionen ebenso wie Küstengebiete, Wälder und Steppen.
Die Erde erwärmt sich derzeit in einer Geschwindigkeit, an die sich Pflanzen- und Tierarten nicht schnell genug anpassen können. Damit wächst die Gefahr, dass ganze Ökosysteme an Land und im Meer kollabieren, was auch für den Menschen unvorhersehbare Folgen hätte.
Um die Folgen abzumildern, müssten die Treibhausgasemissionen so schnell wie möglich reduziert werden. Damit die Veränderung der Lebenszyklen verlangsamt werden kann, ist es laut der Forscher essenziell aktiven Artenschutz zu betreiben, Ökosysteme zu restaurieren, zu renaturieren und miteinander zu verbinden und dabei Korridore zwischen den Lebensräumen zu schaffen. Nur so könne sichergestellt werden, dass der Genpool der Arten groß genug bleibe und sie die Chance haben, sich an die neuen Gegebenheiten besser anzupassen.
Feuer mit Feuer bekämpfen
Allein in Europa verbrannte 2021 schon bis August 55 Prozent mehr Fläche als in durchschnittlichen Jahren zuvor.
Zwar sind Waldbrände ein normaler Bestandteil ökologischer Zyklen. Längere und extremere Hitzewellen und Dürreperioden verlängern jedoch inzwischen auch die Brandsaison und steigern damit die Wahrscheinlichkeit von Feuern.
Ob in Kalifornien, in Sibirien, der Türkei, Griechenland oder Australien: Brände zerstörten dort im vergangenen Jahr gigantische Flächen Wald und setzten auch enorme Mengen Schadstoffe wie Ruß, Feinstaub und Treibhausgase frei. Das verschlechterte die Luftqualität in nahegelegenen Städten erheblich. Waldbrände führen auch zu Wasserverschmutzung, Erosion, Überdüngung der Meere und einen Verlust an biologischer Vielfalt.
Die Brände und ihre Folgen könnten mit mehr Vorsorgemaßnahmen besser eingegrenzt werden, so die Autoren des UN-Berichts. Dabei würde eine bessere Zusammenarbeit zwischen benachbarten Regionen helfen, ebenso mehr Satellitenüberwachung, das Orten von Blitzen, bessere Frühwarnsysteme und ein Ausbau der Löschkapazitäten. Die Experten empfehlen auch, von traditionellen Methoden Gebrauch zu machen und Feuer mit Feuer zu bekämpfen. Abgebrannter Wald oder Busch bildet eine Barriere im Falle eines echten Brandes. Für einige Ökosysteme ist Feuer sogar gut, da manche Blumen und Pflanzen nur wachsen, wenn die Samen vor dem Keimen erhitzt werden.