Trumps erstes Jobwunder?
17. Januar 2017Nach den Konkurrenten Ford und Fiat Chrysler hat auch General Motors (GM) unter dem Druck des künftigen Präsidenten Donald Trump Investitionspläne in den USA verkündet. Der größte US-Autobauer teilte am Dienstag mit, zusätzliche eine Milliarde Dollar in seine heimische Produktion zu stecken. Etwa 1500 US-Arbeitsplätze sollen so geschaffen werden oder erhalten bleiben. Details will das Unternehmen erst im Laufe des Jahres bekanntgeben.
Der Schritt folgt auf harsche Kritik von Trump, der von der Autobranche unter Androhung hoher Strafzölle fordert, mehr in den USA und weniger im Ausland herzustellen. "Produziert in den USA oder zahlt hohe Einfuhrsteuern!", hatte Trump GM Anfang Januar attackiert. Der Konzern produziert einige Modelle für den US-Markt im benachbarten Niedriglohnland Mexiko und hatte im November die Entlassung von 2000 Mitarbeitern in den US-Werken in Lordstown im Bundesstaat Ohio und Lansing in Michigan angekündigt.
Einige Tage zuvor hatte bereits Fiat Chrysler angekündigt, 2000 weitere Arbeitsplätze in den USA zu schaffen. Eine Milliarde Dollar sollten in die Standorte in den Bundesstaaten Michigan und Ohio gesteckt werden, erklärte der italienisch-amerikanische Autobauer. Ford wiederum kündigte an, auf den Bau einer großen Fertigungsanlage in Mexiko zu verzichten. Stattdessen sollen im Rahmen eines Investitionsprogramms für Elektromobilität 700 Jobs in Michigan geschaffen werden.
Jobs auch im Einzel- und Versandhandel
Auch der Einzelhandelsriese und größte US-Arbeitgeber Walmart teilte am Dienstag mit, in diesem Jahr rund 10.000 Stellen in den USA schaffen zu wollen. Die Jobs sollen durch einen seit längerem geplanten Filialausbau entstehen.
Walmart will in diesem Jahr in den Vereinigten Staaten 59 neue Geschäfte eröffnen. Das Unternehmen will außerdem stark im Online-Geschäft expandieren. Walmart ist bereits jetzt mit 1,5 Millionen Beschäftigten in den USA der größte private Arbeitgeber des Landes.
Der neue US-Präsident hat die Schaffung von Jobs zu seiner obersten Priorität erklärt. In der vergangenen Woche kündigte bereits der Online-Handelsriese Amazon an, in den USA binnen 18 Monaten 100.000 neue Stellen schaffen zu wollen.
"Große Dinge passieren"
Trump reklamierte die angekündigten Stellenschaffungen sogleich als seinen Verdienst. "Mit all den Jobs, die ich zurück in die USA bringe (sogar vor dem Amtsantritt), mit all den neuen Autofabriken" sähen die Menschen jetzt "große Dinge" passieren, schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Donald Trump, der am Freitag vereidigt wird, hat die Schaffung von Jobs zu einer seiner obersten Prioritäten erklärt. Er setzt deshalb insbesondere die Automobilindustrie unter Druck und droht ihr mit Strafzöllen von 35 Prozent, wenn sie in Mexiko produzierte Autos in die USA importieren.
dk/hk (dpa/afp)