Trump schwört Republikanern die Treue
4. September 2015Einen unabhängigen Kandidaten Donald Trump werde es bei der US-Präsidentschaftswahl nicht geben, versprach Donald Trump. Der Bewerber auf das höchste Amt in den USA will einzig für die Republikaner ins Rennen gehen und brachte dies als guter Geschäftsmann direkt zu Papier. Der Immobilienmagnat unterzeichnete eine Erklärung der republikanischen Partei, in der er sich verpflichtet, jeden republikanischen Bewerber zu unterstützen - selbst wenn er das Nominierungsrennen nicht gewinnen sollte.
"Ich schwöre der republikanischen Partei und den konservativen Prinzipien, für die sie steht, vollkommen meine Treue", erklärte Trump nach einem Treffen mit dem Vorsitzenden des Nationalen Komitees der Republikaner (RNC), Reince Priebus. Er stellte aber klar, dass es seiner Ansicht nach für einen Sieg der Republikaner das Beste sei, "wenn ich die Nominierung gewinne."
Republikaner fürchten den "Perot-Effekt"
Den Umfragen zufolge hat Trump derzeit tatsächlich die besten Chancen, als Kandidat für die Republikaner ins Präsidentschaftsrennen zu gehen. In der vergangenen Woche hatte der milliardenschwere Geschäftsmann seinen Vorsprung auf die Mitbewerber noch ausbauen können.
Bislang hatte sich Trump die Möglichkeit einer Kandidatur als Parteiloser allerdings stets offen gehalten. Besonders mit Blick auf Trump hatten die Republikaner daher jeden Präsidentschaftsbewerber um den Treue-Eid gebeten.
Eine unabhängige Kandidatur des Milliardärs könnte den republikanischen Kandidaten schließlich die notwendigen Stimmen zum Sieg kosten und den Demokraten zu einem erneuten Wahlerfolg verhelfen. Die Sorge der Republikaner ist historisch nicht unbegründet. 1992 hatte der unabhängige Kandidat Ross Perot Amtsinhaber George Bush die Wiederwahl gekostet. Bill Clinton profitierte damals davon, dass Perot viele Bush-Wähler für sich gewann und zog ins Weiße Haus ein.
Teile des republikanischen Establishments sehen den Höhenflug Trumps mit Unbehagen. Trump präsentiert sich nicht nur als Alternative zur politischen Elite in Washington. Da der politische Seiteneinsteiger zudem gerne einen schroffen Ton an den Tag legt, mit frauenfeindlichen Äußerungen für Empörung sorgt und besonders das Thema illegale Einwanderung populistisch ausschlachtet, fürchtet die Parteispitze, dass der schillernde Immobilienmagnat moderate Wähler und Latinos verschrecken könnte.
Die Präsidentschaftswahl findet im November 2016 statt. Nach zwei Amtszeiten darf der demokratische Amtsinhaber Barack Obama nicht noch einmal antreten. Als aussichtsreichste Bewerberin der Demokraten gilt die fühere Außenministerin und ehemalige First Lady, Hillary Clinton. Ab Anfang kommenden Jahres bestimmen beide Parteien in Vorwahlen ihre Kandidaten.
sp/se (rtr, afp, dpa)