Milliardär Donald Trump ist Umfragenkönig
22. August 2015Rhetorisch ficht er nicht mit dem Florett - Donald Trump greift lieber zum Säbel. Seine Argumente machen mit Polemik wett, was ihnen an substanzieller Kraft fehlt. Das wichtigste Werkzeug im Wahlkampf ist für den Milliardär und Immobilientycoon aus New York der Schneidbrenner, rein verbal, versteht sich.
Galt er zunächst als chancenloser Außenseiter, als kuriose Blüte im Tableau der Kandidaten, dessen krude Sprüche über Frauen, Einwanderer und die angeblich nicht amerikanische Staatsbürgerschaft Barack Obamas noch fragwürdiger sind als seine Frisur, so sehen ihn nun zumindest die Demoskopen auf der Überholspur.
Anführer der Elefanten
Laut einer neuen Umfrage glaubt eine Mehrheit der republikanischen Wähler, dass Donald Trump 2016 als Kandidat ihrer Partei ins Rennen um das Weiße Haus gehen wird. 57 Prozent sehen demnach den Bauherrn des pompösen Trump Towers in New York City als Sieger im Wettstreit um die Nominierung.
Das sind 30 Prozent mehr Zustimmung als noch vor zwei Monaten, als Trump seinen Hut in den Ring geworfen hatte. Bezieht man nicht allein die Anhänger der Republikaner, sondern auch die übrigen Wähler mit ein, glaubt immerhin fast jeder zweite Befragte (49 Prozent), dass "The Donald" für die Partei mit dem Elefanten im Wappen antreten wird.
Abgeschlagener Präsidentensohn
Eine andere, ebenfalls frische Umfrage des Instituts Real Clear Politics sieht Trump im republikanischen Bewerberfeld mit 22 Prozent Zustimmung in Front, weit dahinter folgen Floridas früherer Gouverneur Jeb Bush (10 Prozent) und die anderen Kandidaten. Gewählt wird im November 2016.
Bei einer Veranstaltung am Freitagabend in einem Footballstadion in Mobile (Alabama) hat Trump noch einmal seine Angriffe auf die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, aber auch auf seinen republikanischen Mitbewerber Jeb Bush wiederholt.
Die Rede war eine der größten Veranstaltungen Trumps seit Beginn seines Wahlkampfs. Sein Team hatte den ganzen Tag über getrommelt und die Zahl von 45.000 Teilnehmern verbreitet. Aber auch das war nur heiße Luft: Tatsächlich waren weitaus weniger Menschen gekommen.
jj/rb (dpa, afp)