Rudy Giuliani wird Trumps Cyber-Berater
12. Januar 2017Bei der Abwehr von Cyber-Kriminalität setzt der künftige US-Präsident Donald Trump auf eine altbewährte Kraft: Rudy Giuliani - einer seiner frühesten Unterstützer im Wahlkampf – werde die künftige Regierung im Bereich Internet-Sicherheit beraten, kündigte Trump an. Ob der 72-jährige Giuliani förmlich ein Amt übernimmt und wie genau sein Aufgabengebiet zugeschnitten sein wird, ist noch offen.
In einer Erklärung machte Trump klar, dass er dem Thema hohe Bedeutung beimisst. Internet-Angriffe seien das "am schnellsten wachsende Verbrechen in den USA und vielen Teilen der Welt". Sie stellten eine "große Bedrohung" für die nationale Sicherheit der USA dar. Trump hatte bereits vergangene Woche angekündigt, binnen 90 Tagen nach Amtsantritt einen Aktionsplan gegen Cyber-Kriminalität vorzulegen.
Giuliani leitet eine Firma für internationale Sicherheitsberatung
Der frühere Bürgermeister und Staatsanwalt Giuliani solle die Ausarbeitung neuer Abwehrstrategien anstoßen, da er "eine lange und sehr erfolgreiche Laufbahn in der Politik und der Justiz" hinter sich habe, erklärte Trump. Giuliani leitet seit Jahren eine Firma für internationale Sicherheitsberatung. Insbesondere solle es darum gehen, welche Probleme die Privatwirtschaft mit Cyber-Kriminalität hat und welche Lösungsstrategien dort entwickelt werden.
Giuliani war zunächst auch als Außenminister von Trumps Regierung im Gespräch. Vergangenen Monat erklärte er dann, er stehe für den Posten nicht zur Verfügung. Medienberichten zufolge könnte es Interessenkonflikte mit seiner Geschäftstätigkeit gegeben haben.
Kein Treffen zwischen Trump und Le Pen
Das Thema Hacker-Angriffe hatte auch bei Trumps Wahl eine Rolle gespielt. Russland soll sich nach Einschätzung der US-Geheimdienste mit massiven Cyber-Angriffen in den Wahlkampf eingeschaltet haben, um Trumps Wahlchancen zu steigern. Erst an diesem Mittwoch hatte Trump erstmals eingeräumt, dass auch er - wie seit längerem schon die US-Geheimdienste - Russland als Urheber dieser Angriffe sieht. Einen Einfluss auf das Wahlergebnis bestreitet Trump aber.
Unterdessen ist die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen zu Gesprächen in Donald Trumps Hauptquartier in New York eingetroffen. Die Französin wollte bei ihrer Ankunft im Trump-Tower nicht dazu Stellung nehmen, ob sie Trump persönlich treffen werde. Eine Sprecherin Trumps sagte, es werde kein Treffen zwischen den beiden geben.
Der designierte US-Präsident hatte sich bereits zuvor mit dem britischen Rechtspopulisten Nigel Farage getroffen. Auch der Brexit-Befürworter und derzeitige Außenminister Großbritanniens, Boris Johnson, war schon in New York, um mit Vertretern des Trump-Teams zu sprechen.
pg/uh (dpa, afpe, ap)