Traurige Rekorde bei Corona-Todesopfern
3. Dezember 2020Die beiden Länder gehören zu den am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Staaten Europas. Das Gesundheitsministerium in Rom verzeichnete 993 Todesfälle an oder mit COVID-19 innerhalb von 24 Stunden und damit so viele wie noch nie seit dem Beginn der Pandemie. Gleichzeitig erlebt Italien derzeit einen leichten Rückgang der Neuinfektionen. Insgesamt sind mehr als 58.000 Menschen in dem Land im Zusammenhang mit einer Corona-Erkrankung gestorben. Die Zahl der bestätigten Infektionen steigt um gut 23.000 auf 1,665 Millionen.
Italien schränkt Reisen über die Feiertage ein
Drastische Einschränkungen der Bewegungsfreiheit für die 60 Millionen Italiener über Weihnachten bis ins neue Jahr hinein sollen einen erneuten Anstieg der Infektionszahlen verhindern. Konkret beschloss das Kabinett, vom 21. Dezember an das Reisen zwischen den einzelnen italienischen Regionen zu verbieten.
Über Weihnachten und Neujahr zieht Rom die Zügel noch fester an: Am 25. und 26. Dezember sowie am 1. Januar sollen die Menschen in ihren Städten und Gemeinden bleiben. Ausnahmen gibt es nur für die Arbeit oder Notlagen. "Wenn wir jetzt nicht aufpassen, steht die dritte Welle vor der Tür", begründete Gesundheitsminister Roberto Speranza die neuen Maßnahmen.
Sorgen über Impf-Akzeptanz in Großbritannien
Die höchste Zahl an Corona-Toten in Europa verzeichnet Großbritannien, das die Marke von 60.000 Todesfällen in Verbindung mit COVID-19 überschritten hat. An diesem Donnerstag wurden 414 weitere Todesfälle registriert. Die Zahl der Infektionen erhöhte sich binnen eines Tages um knapp 15.000 auf mehr als 1,67 Millionen.
Während weltweit alle auf die Impfmöglichkeit gegen den Erreger SARS-CoV-2 warten, hat die britische Arzneimittelbehörde MHRA den Impfstoff von BioNTech und Pfizer bereits zugelassen. Die Regierung macht sich jedoch Sorgen über die Akzeptanz einer Corona-Impfung bei der Bevölkerung. Der stellvertretende medizinische Chefberater der Regierung für England, Professor Jonathan Van-Tam, versuchte in der BBC, Zweifel an der Sicherheit des Präparats zu zerstreuen. Er selbst habe seiner 78 Jahre alten Mutter dringend empfohlen, sich impfen zu lassen. Er sei "sehr überzeugt" von der Bewertung durch die Arzneimittelbehörde MHRA. Die Prüfung sei äußerst gründlich erfolgt.
Die britische Regierung hofft durch die Impfungen auf eine drastische Reduzierung der Todesfälle bei Corona-Infizierten. Die erste Phase des Immunisierungsprogramms soll bereits kommende Woche beginnen und vor allem auf ältere und geschwächte Menschen sowie Bewohner von Pflegeheimen zielen. Es handle sich um die größte Massenimpfung in der Geschichte Großbritanniens.
Obama, Bush und Clinton wollen sich im TV impfen lassen
In den USA machen sich drei Ex-Präsidenten für Impfungen stark. Barack Obama, George W. Bush und Bill Clinton sind bereit, sich vor laufender Kamera eine Coronavirus-Impfung geben zu lassen. Sie wollten damit das Vertrauen der Bürger in die Impfstoffe stärken, berichtete der Fernsehsender CNN. Die US-Regierung will bis Ende Februar 100 Millionen Menschen gegen das Coronavirus impfen. Experten befürchten aber, dass viele Menschen sich aus Misstrauen gegen die Impfstoffe nicht impfen lassen könnten - zumal die Wirkstoffe in Rekordzeit entwickelt wurden.
qu/ml (rtr, afp, dpa)