US-Kampf ohne Kämpfer
12. Juni 2014Bei dem ersten Angriff waren nach Angaben von Geheimdienstvertretern sechs Extremisten getötet worden. Bei den Opfern handelte es sich um vier Usbeken und zwei pakistanische Taliban. Ziel des Angriffs waren demnach ein Gelände und ein Fahrzeug in Nord-Waziristan. Den Angaben zufolge feuerte die Drohne zwei Raketen auf ein Fahrzeug, als es gerade neben einem Gebäudekomplex im Dorf Dargah Mandi nahe der Regionalhauptstadt Miranshah parkte. Sowohl das Fahrzeug, als auch das Gebäude gerieten in Brand. Der Sicherheitsexperte Imtiaz Gul sagte, viele Kämpfer der Islamischen Bewegung Usbekistan (IMU) hätten bei der pakistanischen Rebellengruppe Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) Unterschlupf gefunden und würden von diesen als Fußsoldaten bei Angriffen eingesetzt.
Strippenzieher der Attacke in Karachi
Die TTP hatte zuvor bestätigt, dass sie für den Angriff auf den Flughafen der Küstenmetropole Karachi in der Nacht zu Montag Kämpfer aus Usbekistan eingesetzt habe. Dabei wurden 37 Menschen getötet, darunter die zehn Angreifer. Am Dienstag gab es einen weiteren Überfall auf einen Kontrollposten am Flughafen. Der Angriff wurde jedoch abgewehrt, ohne dass es Opfer gab. Die pakistanische Luftwaffe flog am Dienstagmorgen Vergeltungsangriffe in den Stammesgebieten und tötete mindestens 25 Menschen.
US-Kollateralschäden in Pakistan
Die Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan verfügen über weitgehende Autonomie von der Zentralregierung in Islamabad und gelten als Rückzugsgebiet radikaler Gruppen. Die USA haben dort in den vergangenen Jahren immer wieder Drohnenangriffe geflogen. Seit August 2008 wurden dabei insgesamt mehr als 2000 Menschen getötet. Seit dem 25. Dezember 2013 hatte es keinen Drohnenangriff mehr gegeben.
Die Angriffe mit unbemannten Flugzeugen haben das Verhältnis zwischen Washington und Islamabad zunehmend belastet. Die pakistanische Regierung wirft den USA vor, dass bei den Drohnenangriffen auf Taliban-Kämpfer oft auch Zivilisten getötet oder verletzt werden. Auf die Tötung eines pakistanischen Taliban-Führers durch eine US-Drohne im November 2013 reagierte Islamabad empört. Das pakistanische Außenministerium bestellte den US-Botschafter ein. Die Regierung kritisierte die Tötung damals als "Angriff auf den Friedensprozess".
nis/haz (dpa, afp)