Tote bei Oppositionellen-Festnahme
28. Dezember 2013Aus der geplanten Festnahme von Ahmed al-Alwani (Artikelbild) entwickelte sich ein zweistündiges Feuergefecht: Als Soldaten und Spezialeinheiten der Polizei den sunnitischen Parlamentarier in seinem Haus in der westirakischen Stadt Ramadi verhaften wollten, leisteten seine Leibwächter erbitterten Widerstand.
Protest gegen Unterdrückung
Über die Identität der Toten gibt es unterschiedliche Informationen. Offiziellen Angaben zufolge starben drei Bodyguards sowie eine Schwester und ein Bruder al-Alwanis. Andere Quellen berichten vom Tod des Bruders sowie von fünf toten Leibwächtern.
Al-Alwani gilt als einflussreiche Figur in der sunnitischen Protestbewegung gegen die Regierung des schiitischen Premierministers Nuri al-Maliki. Der Oberbefehlshaber der irakischen Streitkräfte, Generalleutnant Ali Ghaidan, erklärte im Staatsfernsehen, man habe Ahmed al-Alwani gut behandelt. "Wir sagten ihm, dass wir einen Haftbefehl hätten, dann nahmen wir ihn fest", so der Kommandeur.
Zentrum des Widerstands
Die Region Anbar im Westen des Landes mit der Provinzhauptstadt Ramadi gilt als Hochburg der Regierungskritiker. Dort haben in den vergangenen Monaten Tausende Demonstranten gegen die, wie sie es empfinden, Marginalisierung durch die schiitische Regierung von Premierminister al-Maliki protestiert.
Teile der Provinz werden von Milizen kontrolliert, die dem Terrornetzwerk al-Kaida nahestehen. Sie sollen auch für ein Feuergefecht nahe der irakisch-syrischen Grenze verantwortlich sein, bei dem in der vergangenen Woche 24 Regierungssoldaten getötet wurden.
Den gewählten Parlamentariern aus der Region wird häufig von Regierungsseite ein enges Verhältnis zu diesen Gruppen vorgeworfen. So soll auch der jetzt getötete Ali al-Alwani an dem Zwischenfall in der vorigen Woche beteiligt gewesen sein.
mak/ml (afp, rtr, dpa)