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Martin zum vierten Mal Weltmeister

12. Oktober 2016

Der deutsche Radprofi Tony Martin holt sich in der Gluthitze von Katar zum vierten Mal den WM-Titel im Einzelzeitfahren. Für den 31-Jährigen ist der Erfolg eine Genugtuung.

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Tony Martin beim WM-Einzelzeitfahren in Katar. Foto: Getty Images
Bild: Getty Images/B. Lennon

Tony Martin kämpfte in der Gluthitze von Doha mit weit aufgerissenem Mund um jede Sekunde - und wurde belohnt. Zum vierten Mal in seiner Karriere ist der 31-Jährige Weltmeister im Einzelzeitfahren. Damit rehabilitierte er sich auch für sein enttäuschendes Abschneiden bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Martin setzte sich bei der Straßenrad-WM in Katar in seiner Paradedisziplin nach 40 Kilometern in 44:42,99 Minuten durch. Schon bei der ersten Zwischenzeit nach 13,6 Kilometern lag er knapp vor Titelverteidiger Wasil Kirijienka aus Weißrussland in Führung. Den Vorsprung baute er beständig aus, bereits am zweiten Messpunkt nach 26,7 Kilometer gab es kaum noch Zweifel an Martins Sieg. Kirijienka blieb mit einem Rückstand von 45 Sekunden nur Rang zwei, der Spanier Jonathan Castroviejo wurde Dritter (+1:11 Minuten).

"Einfach nur Spaß"

Mit seinem vierten WM-Triumph (nach 2011,2012 und 2013) zog Martin mit dem inzwischen zurückgetretenen Rekordtitelträger Fabian Cancellara aus der Schweiz gleich. Mit insgesamt sieben Medaillen ist er nun der erfolgreichste Zeitfahrer der WM-Geschichte. "Das ist Wahnsinn", freute sich Martin nach dem Wettkampf. "Das war ein Kurs für mich. Ich hatte keinen Druck, einfach nur Spaß. Dieser Erfolg macht alles vergessen, was bisher in diesem Jahr war." Der "Tiefpunkt", wie Martin sagte, war das olympische Zeitfahren in Rio, in dem er indiskutable 3:18 Minuten hinter Goldmedaillengewinner Cancellara gelegen hatte und als Zwölfter weit an den Medaillenrängen vorbeigefahren war. Am Sonntag hatte Tony Martin bereits mit seiner belgischen Etixx-Quick-Step-Mannschaft WM-Gold im Teamzeitfahren gewonnen.

Greipel kritisiert WM-Vergabe

Die Kritik an der WM in Katar hält indes unvermindert an. Für Top-Sprinter André Greipel ist die Austragung im Wüstenstaat eine vollkommen unsinnige Entscheidung. "Man hätte früher nachdenken sollen, bevor die Gelder geflossen sind, wohin man die WM vergibt, damit man die Gesundheit der Sportler nicht aufs Spiel setzt", sagte der Rostocker der "Sport Bild". Die Bedingungen seien unzumutbar: "Direkt über dem Asphalt herrschen Temperaturen von 60 Grad."

sn/asz (sid)