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ThyssenKrupp verdient wieder Geld

20. November 2014

Der Industriekonzern ThyssenKrupp will nach dem ersten Nettogewinn seit Jahren wieder dauerhaft Dividenden zahlen. Erfolgreiche Kostensenkungen hätten die Wende ermöglicht, heißt es.

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ThyssenKrupp Zwischenbericht
Bild: dapd

Die Ausschüttung sei ein Signal an die Aktionäre, dass der Konzern die Wende geschafft habe, sagte Vorstandschef Heinrich Hiesinger am Donnerstag. Bereits für das abgelaufene Geschäftsjahr 2013/14, das per 31. September endete, sollten die Anleger eine Gewinnbeteiligung von elf Cent je Aktie erhalten, kündigte er auf der Bilanzpressekonferenz in Essen an.

"Das ist natürlich nicht das Niveau, mit dem wir uns dauerhaft zufriedengeben werden", sagte Hiesinger. Nach drei Verlustjahren in Folge fuhr der Konzern einen Nettogewinn von 210 Millionen Euro ein nach einem Fehlbetrag von über 1,4 Milliarden Euro im Vorjahr. Dank Einsparungen und anziehender Geschäfte konnte der Konzern den operativen Gewinn mit 1,3 Milliarden Euro mehr als verdoppeln.

Hiesinger, dessen Vertrag am Vortag bis 2020 verlängert wurde, will im laufenden Geschäftsjahr die Ergebnisse weiter verbessern. Der Überschuss solle deutlich verbessert werden und das Ergebnis vor Steuern und Zinsen mindestens auf 1,5 Milliarden Euro klettern.

Neuer Großaktionär

Die letzte Dividende hatte ThyssenKrupp für das Geschäftsjahr 2010/11 gezahlt. Damals gab es 45 Cent je Aktie. Über die jetzige Gewinnausschüttung dürfte sich auch die Krupp-Stiftung freuen, deren wichtigste Einnahmequelle die Dividenden aus der 23-prozentigen Beteiligung sind. Zu den Anteilseignern zählt auch der schwedische Finanzinvestor Cevian, der mit gut 15 Prozent neuer Großaktionär ist. Cevian kündigte an, seinen Deutschland-Chef Jens Tischendorf Anfang 2015 in den Aufsichtsrat schicken zu wollen.

Im vergangenen Geschäftsjahr profitierte der Konzern von seinem Kostensenkungsprogramm. Das ursprünglich angepeilte Einsparziel von 850 Millionen Euro sei um 150 Millionen Euro übertroffen worden. Die Sparte Steel Americas, zu der nach dem Verkauf des US-Stahlwerks nur noch das Hüttenwerk in Brasilien gehört, verringerte ihre operativen Verluste auf 60 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 495 Millionen im Vorjahr.

Stahlsparte macht Boden gut

Verluste schrieben allerdings auch die von dem finnischen Outokumpu -Konzern zurückgenommenen Töchter VDM und Terni. Offenbar will der Konzern vorerst an den Firmen festhalten. Es seien umfassende Geschäftspläne entwickelt worden, sagte Finanzchef Guido Kerkhoff. Mit Wertsteigerungen sollten die Voraussetzungen für einen späteren Verkauf der Firmen geschaffen werden.

Auch die europäische Stahlsparte machte Boden gut. Sie verbesserte ihr Ergebnis um 73 Millionen auf 216 Millionen Euro. Der Stahlindustrie in Europa machen die Konjunkturflaute, der anhaltende Preisdruck und Überkapazitäten zu schaffen.

Wen/hb (rtrd, dpa, afp)