Thai-Prinzessin tritt nun doch nicht an
9. Februar 2019Die Partei Thai Raksa Chart hat die Kandidatur von Prinzessin Ubolratana für das Amt der Ministerpräsidentin zurückgezogen. Sie füge sich damit der "königlichen Anordnung", teilte die Partei mit. Die Prinzessin bedankte sich bei ihren Anhängern für die bisherige Unterstützung.
Der König hatte die Kandidatur seiner älteren Schwester am Freitag als "unangemessen und verfassungswidrig" kritisiert. Ein hochrangiges Mitglied der königlichen Familie in die Politik zu bringen, sei "gegen die königlichen Traditionen und die Kultur der Nation", hieß es in einer Erklärung. Die Monarchie stehe über der Politik.
Die überraschende Kandidatur von Prinzessin Ubolratana war ein Paukenschlag gewesen. Die 67-Jährige wollte als "gemeine Bürgerin" antreten, wie sie im Internetdienst Instagram schrieb. Damit stellte sie sich gegen Thailands Generäle, die seit einem Militärputsch 2014 an der Macht sind. Thailand hatte seit der Einführung der konstitutionellen Monarchie im Jahr 1932 keinen Premierminister, der dem Königshaus entstammt.
Die Wahl zum neuen Parlament ist nach wiederholter Verschiebung nun am 24. März geplant. Für das 68-Millionen-Einwohner-Land wäre dies ein wichtiger Schritt zurück in Richtung Demokratie. Verlässliche Umfragen gibt es bislang nicht.
Die ältere Schwester des heutigen Königs hatte vor Jahrzehnten einen US-Bürger geheiratet und auf ihre königlichen Titel verzichtet. Nach ihrer Scheidung kehrte sie in ihre Heimat zurück. Die schillernde Prinzessin ist in Filmen aufgetreten, singt, ist in den sozialen Netzwerken aktiv und Modeliebhaberin.
stu/as (afp, dpa)