Tesla trotzt Verbot in Kalifornien
12. Mai 2020Tesla-Chef Elon Musk lässt die Produktion im Hauptwerk in Kalifornien wieder hochfahren und setzt sich damit über die lokalen Corona-Einschränkungen hinweg. Er werde selbst an der Produktionslinie sein und sich den Arbeitern am Fließband anschließen, schrieb Musk bei Twitter und er betonte: "Falls jemand verhaftet wird, dann bitte ich darum, dass nur ich es bin."
Sonst gehen wir eben weg aus Kalifornien
Im Alameda County, in dem sich das Tesla-Werk in Fremont befindet, gelten weiterhin Ausgehbeschränkungen, die eine Ausbreitung des Coronavirus verhindern sollen. Tesla hatte am Wochenende eine Klage dagegen eingereicht - und Musk hatte gedroht, den Firmensitz des Elektroauto-Herstellers von Kalifornien zum Beispiel nach Texas oder Nevada zu verlegen.
Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom hatte sich schon vor Musks Tweet zu Wort gemeldet und eine Wiederaufnahme der Produktion möglicherweise in der kommenden Woche in Aussicht gestellt. Auch das Gesundheitsamt in dem County versuchte, die Wogen zu glätten. Man gehe davon aus, dass Tesla einen Vorschlag zur Wiederaufnahme der Produktion vorlegen werde. Dann könne man sich über Ablauf und Zeitplan einigen.
Kein Freund der leisen Töne
Musk hatte die Coronavirus-Gefahr von Anfang an heruntergespielt und vergangene Woche die Ausgehbeschränkungen im Alameda County als "faschistisch" beschimpft. Er hatte auch versucht, die Arbeit im Werk als unentbehrlich zu definieren. Auch in der Pandemie müsse dort gearbeitet werden, so seine Argumentation. Er kam mit dieser Darstellung aber bei den Ämtern nicht durch.
In Fremont in Kalifornien werden die mit Abstand meisten Fahrzeuge von Tesla gebaut, während die Produktion in dem neuen zweiten Werk in China erst am Anfang steht. Tesla arbeitet aktuell auch am Bau eines Werks im brandenburgischen Grünheide bei Berlin. Das Werk soll 2021 in Betrieb gehen.
haz/fw (dpa, rtr, afp)