Terrorattacke auf Hotel in Mogadischu
31. Januar 2021Polizei und Augenzeugen sprachen von einem Selbstmordanschlag in der Nähe eines Hotels, in dem sich oft Politiker aufhalten und in dessen Nähe Autos auf dem Weg zum Flughafen kontrolliert werden. Angreifer und Sicherheitskräfte lieferten sich anschließend ein Feuergefecht.
Das Hotel wurde laut Polizei nach der Explosion von mehreren bewaffneten Angreifern gestürmt, die das Feuer auf Mitarbeiter und Gäste eröffneten. Ein Polizeisprecher teilte am Morgen mit, es seien mindestens neun Menschen getötet worden, darunter vier Angreifer. Zehn Zivilisten seien verletzt worden. "Der Einsatz ist nun beendet", betonte der Sprecher.
Die Polizei hatte nach eigenen Angaben mehrere Menschen aus dem Hotel gerettet, darunter einen General.
Al-Shabaab bekennt sich zu dem Angriff
Die sunnitische Al-Shabaab-Miliz reklamierte den Anschlag für sich. Die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete Islamistenmiliz kämpft seit mehr als einem Jahrzehnt für die Errichtung eines islamistischen Gottesstaates am Horn von Afrika. Ziel der Al-Shabaab-Anschläge sind immer wieder Hotels, in denen sich Politiker, Sicherheitskräfte, aber auch Zivilisten aus dem Ausland treffen.
Das arme Land war nach dem Sturz des autoritär herrschenden Präsidenten Siad Barre 1991 lange geprägt von Bürgerkrieg, Korruption und dem Zerfall staatlicher Strukturen. Der Einsatz internationaler Friedenstruppen seit 2008 trägt dazu bei, die noch immer fragile Sicherheitslage zu beruhigen. Am 8. Februar findet in Somalia eine Präsidentschaftswahl statt.
qu/uh (rtr, dpa, afp, ap)