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Tausende bei Ostermärschen

4. April 2015

Auf den traditionellen Ostermärschen haben die Teilnehmer Rüstungsexporte und Kriege angeprangert. Fast 80 Märsche soll es bis Ostermontag geben. Die Friedensbewegung erwartet mehrere zehntausend Demonstranten.

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Ostermarsch 2015 in Stuttgart
Bild: picture-alliance/dpa/Kraufmann

Bereits am Samstag liefen bundesweit einige tausend Menschen bei den traditionellen Ostermärschen mit, berichteten die Veranstalter. Größere Aktionen gab es demnach besonders in Nordrhein-Westfalen, wo in Duisburg ein dreitägiger Marsch an Rhein und Ruhr begann. Die Veranstalter wiesen darauf hin, trotz vielfach schlechten Wetters seien die Teilnehmerzahlen im Vergleich zum Vorjahr ungefähr konstant geblieben.

"Für ein soziales Europa"

Die Ostermarsch-Bewegung richtet sich gegen Kriegspropaganda und Kriegsdrohungen auch in Europa. "Wir wollen keine Kriege, wie wollen kein militaristisches, sondern ein soziales Europa", erklärte der Sprecher der Infostelle Ostermarsch, Willi van Ooyen.

Zu den Forderungen der Friedensbewegung gehören ein Verbot von Rüstungsexporten, die Schließung von NATO-Einrichtungen, ein Verzicht auf Auslandseinsätze der Bundeswehr, der Stopp militärischer Forschung und die Vernichtung von Atomwaffen.

Demonstration an Uranfabrik

In Gronau im Münsterland forderten rund 350 Demomstranten die Stilllegung der Urananreicherungsanlage Urenco. In der Gronauer Fabrik wird auch atomwaffenfähiges Material hergestellt.

Luftbild vom Fliegerhorst Büchel (Foto: dpa)
Fliegerhorst Büchel in der Eifel: Hier sollen US-Atomwaffen lagernBild: picture alliance/dpa

Weitere Proteste gab es am Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz.. Das abgelegenene Areal im Kreis Cochem-Zell in der Eifel gilt als einziger Bundeswehr-Standort, an dem US-Atomwaffen gelagert sein sollen.

Ukraine, Syrien und IS als Themen

In diesem Jahr verweisen die Teilnehmer der Ostermärsche vor allem auf die gefährliche Situation in der Ukraine, den anhaltenden Bürgerkrieg in Syrien und die Bedrohung durch die Terrormiliz "Islamischer Staat". Die Ostermarschierer erinnern außerdem an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren. Die Organisatoren hatten zu Protestaktionen auch in Berlin, Hannover, München und zahlreichen weiteren Städten aufgerufen. Im vergangenen Jahr hatten insgesamt etwa 30.000 Menschen an den Demonstrationen, Mahnwachen, Fahrradtouren, Wanderungen und Friedensfesten teilgenommen.

Die Ostermarschbewegegung hat ihre Wurzeln im Protest gegen das Wettrüsten in den Zeiten des Kalten Krieges. In der alten Bundesrepublik erlebte sie 1968 und 1983 ihre Höhepunkte.

cw/kle (dpa, epd, kna)