Tausende protestieren gegen Stierkampf
13. Mai 2017"Es ist an der Zeit, dass sich alle Gesellschaftskräfte vereinigen, um Basta zu sagen", sagte die Sprecherin der Organisation "Stierkampf ist Gewalt", Laura Gonzalo. Mit ihr gingen Tausende Menschen in Spanien auf die Straße, um für ein landesweites Verbot von Stierkämpfen zu demonstrieren. Bei der Kundgebung auf dem Platz Puerta del Sol im Zentrum von Madrid wurde auch eine Verschärfung der Tierschutzgesetze gefordert.
Zu dem Protest hatten anlässlich des Madrider Volksfestes "Feria de San Isidro" (11. Mai bis 11. Juni), bei dem Stierkämpfe im Mittelpunkt stehen, mehr als 120 Organisationen aufgerufen.
Gonzalo kritisierte unter anderem, dass die konservative Regierung die Mehrwertsteuer für Stierkämpfe im März auf zehn Prozent gesenkt hat, während etwa für Filmvorführungen weiter der Höchstsatz von 21 Prozent gilt.
Der traditionsreiche Stierkampf wurden in Spanien 2013 zum "nationalen Kulturerbe" erklärt. Somit können die "Corridas" unter anderem durch öffentliche Gelder gefördert werden. Die Diskussion über das Thema entzweit das Land. Für viele Spanier ist Stierkampf eine Kunst und Symbol des Landes. Für Gegner des Brauchtums ist das umstrittene Spektakel schlichtweg brutale Tierquälerei, bei der die Stiere oft zu Tode gefoltert werden.
rk/ kle (dpa, ap)