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T-Mobile und Sprint dürfen fusionieren

26. Juli 2019

Einige US-Bundesstaaten hatten sich mit aller Macht gewehrt. Trotzdem sagen die Wettbewerbshüter Ja zur großen Hochzeit auf dem Telekommunikationsmarkt der Vereinigten Staaten.

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USA T-Mobile Sprint | Logo
Bild: picture-alliance/ZUMAPRESS/Andre M. Chang

Das US-Justizministerium hat die umstrittene Fusion der Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US mit dem Konkurrenten Sprint genehmigt. Die Unternehmen müssten dafür jedoch einige Auflagen erfüllen, teilte die zum Justizministerium gehörende Kartellbehörde mit. Gegen den Zusammenschluss gibt es massiven Widerstand - eine Allianz von inzwischen 13 US-Bundesstaaten und dem Regierungsbezirk Washington hält eine gemeinsame Klage aufrecht. Die Fusion hat ein Volumen von 26 Milliarden Dollar (23,4 Milliarden Euro).

Den Durchbruch in den Verhandlungen mit den Behörden brachten mehrere Versprechen: T-Mobile US verpflichtete sich, Dish sieben Jahre lang Zugang zu seinem Mobilfunknetz zu gewähren. Sprint sagte zu, Prepaid-Marken wie Boost sowie Mobilfunkfrequenzen an den Satelliten-TV-Betreiber Dish zu veräußern. Dish zahlt für das Paket laut US-Medien fünf Milliarden Dollar und soll damit hinter den Platzhirschen Verizon und AT&T sowie der aus der Fusion entstehenden Gesellschaft zur neuen vierten Kraft im US-Telefonmarkt aufgebaut werden. Ein weiterer Wettbewerber in dem Geschäft war für die Aufseher eine zwingende Bedingung.

Gleichauf mit AT&T

T-Mobile US und Sprint - das mehrheitlich der japanischen Softbank gehört - sind der dritt- beziehungsweise viertgrößte Mobilfunkanbieter in den Vereinigten Staaten. Marktführer sind Verizon Wireless und AT&T. Mit der Fusion haben T-Mobile US und Sprint zusammen rund 130 Millionen Kunden und einen kombinierten Jahresumsatz von mehr als 70 Milliarden Dollar. Sie ziehen so mit AT&T gleich und können die Nummer eins, Verizon, herausfordern.

USA T-Mobile Sprint | Letitia James
Letitia James, Justizministerin des Bundesstaates New York, der gegen die Fusion geklagt hatte (Archivbild)Bild: Getty Images/D. Angerer

Nun fehlt nur noch die offizielle Genehmigung der US-Telekommunikationsaufsicht FCC. Diese hatte den Zusammenschluss im Mai im Prinzip genehmigt. FCC-Chef Ajit Pai hob dabei als Vorteil hervor, beide Unternehmen wollten binnen sechs Jahren nach Vollendung der Fusion 99 Prozent der US-Bürger mit dem hochmodernen 5G-Standard versorgen. Die klagenden Bundesstaaten argumentieren hingegen, die Fusion würde zu steigenden Preisen für die Mobilfunkkunden führen. 

jj/uh (dpa, afp, rtr)